Es gibt bereits einige spezifische Bereiche, in denen Ärzte den Einsatz von KI positiv bewerten. (Foto von Solen Feyissa auf Unsplash)
Dem Medscape Report zufolge zeigen sich 70% der Befragten begeistert oder sehr begeistert von der Vorstellung, KI als Unterstützung ärztlicher Empfehlungen zur Diagnostik oder Therapie einzusetzen. Aber: Ein Großteil der Umfrageteilnehmer würde aktuell nicht über KI mit den Patienten kommunizieren oder KI in die Behandlung einbinden.
KI: Bereits Einzug gehalten
In einigen Bereichen hat KI in den Praxen bereits Einzug gehalten: Rund ein Sechstel der Ärzte setzt KI vor allem für administrative Aufgaben ein, wie bei der Terminplanung und bei der Dokumentation sowie bei Aktualisierungen der elektronischen Patientenakte. Bei medizinisch-wissenschaftlichen Arbeiten setzen 12% der Befragten KI zur Unterstützung ein. Solche, die KI aktuell noch nicht nutzen, möchten genau in diesen Bereichen perspektivisch mit KI zu arbeiten.
71% der Befragten erwägen, KI bei der Erforschung von Krankheiten zu nutzen, 12% setzen dies bereits um. Die Zusammenfassung von Patientenakten zur Vorbereitung eines Patientengesprächs durch KI ziehen Ärzte zunehmend in Betracht. 70% der Befragten denken darüber nach, diese Technologie dafür zu nutzen, 10% tun dies bereits. Die Pflege der elektronischen Patientenakten wird von 12% der Befragten unterstützt und 68% überlegen, KI auch hier einzusetzen.
38% der Ärzt:innen hoffen dadurch auf zusätzliche Ressourcen, 30% der Befragten bezweifeln dies jedoch und 32% sind sich unsicher.
Grenzen von KI
60% der befragten Mediziner lehnen den Einsatz von KI in der direkten Patientenkommunikation ab und 58% würden diese Technologien nicht bei der Behandlung einsetzen. Zwar nutzen 13% der Ärzte KI bereits zur Diagnostik, doch 27% würden sie für diesen Zweck nicht einsetzen. 61% der Ärzte denken jedoch darüber nach, die Technologie perspektivisch zur Diagnosestellung zu nutzen.
Ähnlich bewerten Mediziner KI bei Prognosen zu Krankheiten: 29% sprechen sich hier gegen einen Einsatz von KI aus. 64% könnten sich dagegen vorstellen, KI einzusetzen und 7% nutzen KI bereits zur Prognosestellung.
Erfordert: Rechtlicher Rahmen zum KI-Einsatz
Die Mehrheit (88%) der Ärzte plädiert dafür, dass der Einsatz von KI einem rechtlichen Rahmen unterliegen sollte wie durch eine Regulierung vom Staat oder durch Verbände.
„Es gibt bereits einige spezifische Bereiche, in denen Ärzte den Einsatz von KI positiv bewerten. Dazu gehören die Dokumentation sowie die Interpretation von Untersuchungsergebnissen. Die Antworten zeigen aber auch, dass bei aller Offenheit Ärzte durch KI stark verunsichert sind. Der persönliche Kontakt zu ihren Patienten bleibt ihnen enorm wichtig und viele hoffen, dass ihnen der Einsatz von KI mehr Zeit dafür schenken wird“, fasst Claudia Gottschling, Chefredakteurin von Medscape Deutschland, die Ergebnisse der Umfrage zusammen.
Grafik: Medscape
Grafik: Medscape
Grafik: Medscape
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Am Medscape-Report „Kann die KI die Medizin verbessern? Wie Ärzte in die Zukunft blicken“ nahmen von Anfang Januar bis Anfang Mai 2024 über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, die in Deutschland leben und arbeiten, an einer Online-Umfrage teil.
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