KI in der Praxis: Ärzt:innen in Amerika sehen vor allem den Vorteil der Zeitersparnis in einigen Bereichen. (Foto von Sander Sammy auf Unsplash)
Einer Umfrage von Wolters Kluwer Health zufolge sind 40% der US-Ärzte bereit, generative KI (GenAI) bei der Interaktion mit Patienten am Point-of-Care einzusetzen. Die Ergebnisse spiegeln eine schnell wachsende Akzeptanz der neuen Technologie wider: 68% gaben nämlich an, dass sie ihre Ansichten im letzten Jahr geändert haben und jetzt eher glauben, dass GenAI für das Gesundheitswesen von Vorteil sein könnte.
Ärzte sind jedoch unsicher, welche GenAI-Tools sie gerne verwenden würden: 91% der Befragten sagten, sie müssten wissen, dass die von GenAI stammenden Materialien von Ärzten und medizinischen Experten erstellt wurden, bevor sie sie bei klinischen Entscheidungen verwenden könnten. Ebenso geben 89% an, dass sie von Anbietern Transparenz darüber verlangen, woher die Informationen stammen, wer sie erstellt hat und wie sie bezogen wurden.
Unterstützung bei der Therapiewahl
Auf die Frage, wie GenAI die Entscheidungsfindung unterstützen oder die Interaktionen am Point-of-Care verbessern könnte:
- Vier von fünf (81%) Ärzten sagen, dass GenAI die Interaktion des Pflegeteams mit den Patienten verbessern wird.
- Über die Hälfte glaubt, dass GenAI ihnen 20% oder mehr Zeitersparnis bringen wird.
- Über zwei Drittel (68%) geben an, dass eine schnelle Suche nach medizinischer Fachliteratur Zeit sparen kann.
- Drei von fünf (59%) sagen, dass es Zeit sparen kann, wenn Daten über Patienten aus der elektronischen Gesundheitsakte (EHR) zusammengefasst werden.
- Nur 3% glauben nicht, dass GenAI die Interaktion mit Patienten verbessern wird.
- Ärzte und Patienten sind hinsichtlich der GenAI in der Pflege unterschiedlicher Meinung.
Ein Vergleich der Ergebnisse dieser Umfrage mit einer Wolters-Kluwer-Umfrage unter US-Verbrauchern Ende 2023 zeigt, dass Verbraucher unterschiedliche Ansichten über die Integration von GenAI in die Arzt-Patienten-Interaktion haben:
Zwei Drittel der Ärzte geben an, dass Patienten den GenAI-Ergebnissen vertrauen würden, um Therapie-Entscheidungen zu treffen, während etwas mehr als die Hälfte der Patienten angibt, dass sie zuversichtlich wären. Als Ärzte gefragt wurden, ob sie glauben, dass Patienten über den Einsatz von GenAI bei einer Diagnose besorgt wären, antwortete nur einer von fünf Ärzten mit „Ja“.
Umgekehrt gaben bei direkter Befragung vier von fünf Amerikanern an, dass sie besorgt wären, was auf eine große Diskrepanz in der Wahrnehmung der GenAI-Bereitschaft bei Gesundheitskonsumenten hindeutet.
Auf die Frage nach der Rolle der Anbieter bei der generativen KI-Transparenz gaben 89% der Befragten an, dass sie diese Tools eher verwenden würden, wenn der Anbieter transparent darüber sei, wie die Informationen stammen und erstellt wurden, während 76% sagten, dass sie generative KI-Lösungen von etablierten Anbietern in der Gesundheitsbranche präferieren.
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