Klatschen ist nicht genug: Digitale HR-Tools als Entlastung


Ohne Mitarbeitende in Pharmaunternehmen, Krankenhäusern, der Pflege oder Apotheken läuft nichts im Gesundheitssystem. 

Die Erwartungen an das Gesundheitspersonal sind hoch: Sie sollen flexibel sein, sich schnell an neue Anforderungen anpassen und dabei stets höchste Präzision und Empathie zeigen. Doch was wird ihnen im Gegenzug geboten? (Foto von Fotos auf Unsplash)

 

Doch während in vielen Branchen längst über New Work und moderne Arbeitswelten gesprochen wird, bleibt das Gesundheitspersonal oft außen vor. Dabei sind gerade sie es, die in den letzten Jahren besonders hohe Belastungen und einen gravierenden Wandel ihrer Arbeitsbedingungen erlebt haben. David Padilla, CEO und Gründer von Kenjo, ordnet die Situation ein.

Die aktuelle Lage im Gesundheitswesen: Hohe Belastung und wenig Anerkennung

Die Gesundheitsbranche steht seit Jahren unter enormem Druck – und das nicht erst seit der vergangenen Pandemie. Hohe Arbeitsbelastung, Personalmangel und ein ständiger Spagat zwischen Patientenversorgung und administrativen Aufgaben prägen den Arbeitsalltag. Insbesondere während der Pandemie wurde wiederum deutlich, wie wichtig diese Berufsgruppen für unsere Gesellschaft sind – und wie wenig Wertschätzung und Unterstützung sie leider oft dafür erhalten. In vielen Fällen bleibt es bei einem symbolischen Applaus, während die tatsächlichen Arbeitsbedingungen unverändert belastend sind.

Dabei sind die Erwartungen an das Gesundheitspersonal hoch: Sie sollen flexibel sein, sich schnell an neue Anforderungen anpassen und dabei stets höchste Präzision und Empathie zeigen. Doch was wird ihnen im Gegenzug geboten? Die traditionellen Strukturen im Gesundheitswesen lassen wenig Raum für Mitbestimmung und individuelle Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Umso wichtiger ist es, innovative Ansätze wie New Work in diesen Bereich zu bringen und durch moderne Technologien den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden zu erleichtern.

New Work im Gesundheitswesen: Warum Flexibilität auch hier zählt

Das Konzept einer neuen, flexiblen und mitarbeiterzentrierten Arbeitswelt ist längst mehr als ein Trend für Start-ups und Technologieunternehmen. Es geht um Mitbestimmung, Flexibilität und die Anpassung der Arbeitswelt an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Doch warum wird diese Bewegung so selten mit der Gesundheitsbranche in Verbindung gebracht? Eine Branche, die wie kaum eine andere von der Motivation und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden lebt?

Für das Gesundheitspersonal ist Flexibilität kein Luxus, sondern oft eine Notwendigkeit. Schichtdienste, Nachtarbeit und wechselnde Anforderungen prägen den Arbeitsalltag. Hier setzt New Work an: Durch flexiblere Arbeitszeitmodelle, transparente Kommunikation und eine stärkere Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse kann die Zufriedenheit deutlich gesteigert werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern tragen auch aktiv dazu bei, Stress abzubauen und die Work-Life-Balance zu verbessern.

HR-Software: Möglicher Schlüssel zur Mitarbeiterzufriedenheit

HR-Software kann in der Gesundheitsbranche eine zentrale Rolle dabei spielen, den Arbeitsalltag zu optimieren und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden nachhaltig zu steigern. Im Gegensatz zu manuellen Prozessen ermöglicht sie eine Digitalisierung sowie Automatisierung von wesentlichen Aufgaben. So garantiert beispielsweise eine digitale Schichtplanung maximale Effizienz, da über mehrere Standorte hinweg geplant wird und Fehlplanungen vermieden werden, indem die Verfügbarkeiten der Mitarbeitenden hinterlegt sind. Zudem ist auch eine Zeiterfassung mit wenigen Klicks per App möglich, und Urlaubsanträge können bequem digital eingereicht werden. Diese Funktionen tragen entscheidend zu einer besseren Organisation sowie höheren Transparenz bei und entlasten so nicht nur das Personal, sondern reduzieren auch Überstunden und administrativen Aufwand.

Wichtig hierbei jedoch: Gerade für Unternehmen, deren Mitarbeitende nicht klassisch am Schreibtisch zu finden sind, stellt die Mobilfähigkeit der genutzten HR-Lösung ein absolutes Muss dar. So können Apps das Gesundheitspersonal dazu befähigen, von überall auf Arbeitszeiten, Schichtpläne und Urlaubsanträge zuzugreifen. Diese Flexibilität ist insbesondere hier essenziell.

In unserer letzten Kundenumfrage innerhalb der Software konnten wir feststellen, dass Unternehmen durch die Nutzung des Tools eine Reduktion der Überstunden um bis zu 20 Prozent und eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit um etwa 15 Prozent verzeichnen konnten.

Speziell bei Apotheken konnten durch die Implementierung einer HR-Software die Kommunikation und Schichtplanung innerhalb der Teams verbessert werden. Apotheken, mit denen wir zusammen arbeiten, haben uns zurückgemeldet, dass sich Arbeitsatmosphäre und auch der Stresspegel der Mitarbeitenden entspannt hat.

Wichtig: Feedback-Kultur und Förderung

Eine kontinuierliche Weiterbildung ist in der schnelllebigen Pharma- und Gesundheitsbranche unerlässlich. HR-Software erleichtert es, Schulungsprogramme und Weiterbildungsmaßnahmen effizient zu organisieren und die Teilnahme der Mitarbeitenden digital zu verfolgen. Diese Funktionen sind besonders wertvoll, um die Fähigkeiten der Mitarbeitenden gezielt zu entwickeln und Karrierepfade zu unterstützen.

Apotheken und Pharmaunternehmen können so verstärkt auf wirklich passende Entwicklungsmöglichkeiten setzen, um ihre Talente zu motivieren und zu fördern. Dabei sollte jede gute HR-Software auch die Möglichkeit für Feedback unterstützen, indem sie Tools zur Echtzeit-Befragung bereitstellt und Daten zu Kompetenzen und Entwicklungspotenzialen sammelt und analysiert. Dies fördert eine offene Feedback-Kultur, die die Bindung und Zufriedenheit nachhaltig stärkt. 

Fazit

Die Gesundheitsbranche, insbesondere Pharmaunternehmen, Apotheken oder Krankenhäuser, steht vor der Herausforderung, sich den modernen Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen und gleichzeitig die spezifischen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu berücksichtigen. New Work ist hier nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig erfolgreich zu sein und qualifiziertes Personal zu binden.

 

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David Padilla

CEO und Gründer von Kenjo

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