Um die Translationslücke (die ungenügende Verwertung neuer Ergebnisse der Grundlagenforschung für die Therapieentwicklung) zu schließen, ist eine Idee: eine Translationsallianz gründen. (Foto von Uriel SC auf Unsplash)
Das Strategiepapier von vfa und Fraunhofer Gesundheit skizziert Wege, um Deutschland als Pharmaforschungsstandort zu stärken. Ein Hauptziel ist die bessere Umsetzung medizinischer Grundlagenforschung in die Arzneimittelentwicklung, die derzeit durch fehlende Kooperationen und Hürden in Gesetzen wie dem Medizinforschungsgesetz gehemmt wird.
Ein Vorschlag ist die Gründung einer „Translationsallianz“: Durch diese sollen Forschungsinstitute und Pharmaunternehmen in Public-Private Partnerships zusammenarbeiten, um ihre Kompetenzen optimal zu nutzen.
Dr. Matthias Meergans, Geschäftsführer F&E des vfa, erklärt: „Forschungsinstitute und Unternehmen sollen dort ihre jeweiligen Kompetenzen für die verschiedenen Etappen der Arzneimittelentwicklung einbringen. Die Allianz soll bei Translationsprojekten beraten und auf die Gründung von immer neuen Public-Private-Partnerships hinwirken. Idealerweise würden diese Partnerships dann zudem finanziell gefördert.“ Hierdurch könnte Deutschland besser mit Ländern wie den USA und Spanien konkurrieren, die aktuell einen Vorsprung in der Forschung und Entwicklung haben.
Konkrete Handlungsempfehlungen
Das Strategiepapier enthält 17 konkrete Handlungsempfehlungen, verteilt auf fünf Handlungsfelder: Verbesserung der Forschungsinfrastruktur | Schließen der Translationslücke durch stärkere Partnerschaften | Vereinfachung der Regulierung | Förderung der Digitalisierung | Ausbau der Zusammenarbeit mit Patient:innen.
Monitoring-Tool PROUD
Zur Erfolgskontrolle wurde das Monitoring-Tool PROUD entwickelt. Dieses Instrument erfasst jährlich relevante Indikatoren zur Pharmaforschung in Deutschland, um Fortschritte oder Defizite am Standort messbar zu machen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
PROUD steht für Pharma FoRschung & Entwicklung ErfOlgsmessUng in Deutschland. PROUD ist eine Zusammenstellung von Indikatoren zur mittel- und längerfristigen Verlaufsmessung der Qualität und Leistungsfähigkeit des F&E-Standorts Deutschland. Eine erste Erhebung des Status quo wurde damit im November 2024 durchgeführt. Geplant sind jährliche Wiederholungen, so dass sich Steigerungen, aber auch ausbleibende Verbesserungen am Standort Deutschland erkennen und Maßnahmen entsprechend nachjustieren lassen.
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