Real World Data und Wearables: Potenzial oder Mumpitz?


Die Anwendungsmöglichkeiten von Real-World-Daten (kurz: RWD) wachsen international und auch in Deutschland zunehmend. 

Smartwatches und Wearables: Mit diesen können viele (Gesundheits-)Daten gesammelt werden. (Foto von AB auf Unsplash)

 

Und da es sich hierbei auch um Daten aus Tracker, Wearables und Smartwatches handelt (im Grunde also aus der Kategorie: Consumer Electronics), ist ein Blick auf dieses Feld spannend. Kurz eingeschätzt von Dr. Alexander Schachinger, Plattform- & Sales-Manager, medatixx GmbH & Co. KG.

Trotz allen Hypes:

Smartwaches & Co. nutzen derzeit circa 18-20% der deutschen Bevölkerung unter 18 Jahren, und es sind primär deutlich eher die sozioökonomisch bessergestellten Bevölkerungsschichten. Die Nutzungsdiffusion verlief in den letzten Jahren exponentiell und trotzdem ist eine Abschwächung schon zu beobachten. Aber selbst in handelsüblichen Smartphones sind an die 10 Sensoren auch für Vitaldaten und Public Health nutzbar (bspw. Bewegung, Beschleunigung).

Die führenden Anbieter bezogen auf Vitaldatenmessung sind die Big Tech-Anbieter und entsprechend landet die Mehrheit der deutschen Vitaldaten in Kalifornien (Apple, Google) und Südkorea (Samsung) ohne für Forschung oder Public Health Szenarien in Deutschland genutzt zu werden.

Aber wie valide sind eigentlich die Messungen dieser verschiedenen Vitaldaten durch Smartphones, Smartwatches & Co.?

Hier hat jüngst ein Team um den irischen Wissenschaftler Cailbhe Doherty im Rahmen eines „umbrella reviews“ folgendes aufgezeigt: Die Messungen der Herz-Kreislaufwerte sind brauchbar und tendenziell valide, jedoch Bewegung (Schritte) und Schlaf sind noch relativ ungenau(1).

Und trotzdem liegt in diesen Daten und ihrer i.d.R. offenen Anbieterschnittstellen Potenzial für fokussierte Präventions- und Rehabilitationsanwendungen und -forschung sowie landesweite Public Health Forschungsansätze. Hier ist sich der internationale Forschungsstand einig. Umso wertvoller erscheinen Datenkonvergenzszenarien, in denen z. B. Diagnose- und Therapiedaten von Patient:innen aus den Arztpraxisinformationssystemen mit den Alltagsdaten-/Vitaldaten kombiniert werden.

Wir stehen hier am Anfang.

 

(1): Sports Med. 2024 Jul 30. doi: 10.1007/s40279-024-02077-2

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