Laut der Umfrage vom TÜV-Verband setzen ein Viertel der Nutzenden KI regelmäßig im Alltag ein. (Foto von Andrea De Santis auf Unsplash)
Die Zusammenfassung im Überblick:
Nutzung von KI-Anwendungen:
- 53% der Deutschen haben generative KI (z. B. ChatGPT, Google Gemini) genutzt, besonders verbreitet bei 16- bis 35-Jährigen (78%).
- 26% der Nutzer:innen verwenden KI täglich oder mehrmals wöchentlich.
- Hauptanwendungen: Textkorrektur (50%), Recherchen (48%), kreative Prozesse (36%), Problemlösungen (34%), Bild-/Videobearbeitung (24%).
Skepsis und Sorgen:
- 76% sehen schwer kalkulierbare Risiken durch KI.
- 87% befürchten Wahlmanipulation durch Deepfakes.
- 45% halten KI für eine Gefahr für die Demokratie.
- Nur 48% vertrauen den Ergebnissen von KI-Systemen.
Regulierungsbedarf:
- 90% fordern Kennzeichnungspflichten für KI-generierte Inhalte.
- 83% wünschen verpflichtende Sicherheitsprüfungen durch unabhängige Stellen.
- Der TÜV-Verband betont die Notwendigkeit eines Leitmarkts für KI-Prüfungen und gezielter Regulierung.
EU AI Act:
- Seit August 2024 in Kraft, Transparenz- und Risikomanagementvorgaben gelten ab 2026.
- Ziel: Sicherstellung vertrauenswürdiger KI-Systeme und Schutz demokratischer Prozesse.
Trotz der steigenden Nutzung von KI-Anwendungen, herrscht weiterhin Skepsis: 76% der Befragten sehen Risiken der KI-Technologie als nicht abschätzbar an. Besonders im Fokus stehen mögliche Bedrohungen für Demokratie und Gesellschaft: Deepfakes, Fake News und manipulative Inhalte könnten Wahlergebnisse beeinflussen, so die Befürchtung von bis zu 87% der Teilnehmenden. Auch wird eine geringe Kompetenz in der Erkennung von KI-generierten Inhalten festgestellt – ein Problem, das gezielte Bildung und transparente Kennzeichnung erfordert.
Gesundheitsbezogene Aspekte spielen indirekt eine Rolle
Die wachsende Bedeutung von KI für den Arbeitsalltag könnte potenziell die mentale Gesundheit fördern oder belasten. Die gezielte Anwendung für Problemlösungen oder kreative Ideen bietet einerseits Entlastung und Effizienzsteigerung, andererseits könnte die Skepsis gegenüber KI-Ergebnissen (48% Misstrauen) Frustration oder Unsicherheit hervorrufen. Daher fordern Experten, wie der TÜV-Verband, Maßnahmen zur Kompetenzförderung und Prüfung der Verlässlichkeit von KI-Systemen.
Auf regulatorischer Ebene setzt der EU AI Act wichtige Meilensteine, die Transparenz, Sicherheit und ethische Standards stärken sollen. Der TÜV-Verband betont die Dringlichkeit, einen Leitmarkt für Prüfungen und Zertifizierungen zu etablieren, um europäische Standards für „vertrauenswürdige KI“ zu setzen. Dies könnte langfristig auch die Akzeptanz in sensiblen Bereichen wie Gesundheitswesen und Bildung stärken. Ein evidenzbasierter Ansatz, etwa durch Schadensstatistiken, könnte zudem ein besseres Verständnis der Risiken ermöglichen und das Vertrauen in KI fördern.
Anderes zum Thema KI:
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.001 Personen zwischen 16 und 75 Jahren. Die Umfrage wurde vom 16. bis 24. Oktober 2024 durchgeführt.
Grafik: TÜV Verband
Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
- Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
- Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
- 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials