
Die Gemma-Modelle Diese Modelle sind darauf ausgelegt, sowohl reguläre Texte als auch die Strukturen verschiedener therapeutischer Entitäten wie Chemikalien, Moleküle und Proteine zu verstehen, um wichtige Eigenschaften potenzieller neuer Therapien vorherzusagen, wie deren Sicherheit oder Wirksamkeit. (Foto: Google DeepMind auf Unsplash)
Diese Modelle basieren auf Googles „Gemma“-Architektur und sind darauf spezialisiert, sowohl geschriebenen Text als auch die Strukturen von chemischen Verbindungen wie kleinen Molekülen, Proteinen und weiteren therapeutischen Substanzen zu analysieren.
Laut Karen DeSalvo, Chief Health Officer von Google, sollen die TxGemma-Modelle als offene Ressourcen verfügbar gemacht werden. In einem Blogbeitrag kündigte sie an, dass Google TxGemma Ende März innerhalb der Health AI Developer Foundations veröffentlichen wird. Diese Plattform bietet Forschern und Entwicklern Werkzeuge zur Optimierung von KI-Modellen für das Gesundheitswesen. Ziel ist es, neue Therapien schneller zu identifizieren, indem die Modelle Sicherheit und Wirksamkeit potenzieller Medikamente vorhersagen.
Diese Modelle sind darauf ausgelegt, sowohl reguläre Texte als auch die Strukturen verschiedener therapeutischer Entitäten wie Chemikalien, Moleküle und Proteine zu verstehen, um wichtige Eigenschaften potenzieller neuer Therapien vorherzusagen, wie deren Sicherheit oder Wirksamkeit.
KI als Motor der Arzneimittelforschung
Neben TxGemma stellte Google weitere Initiativen zur KI-gestützten Medikamentenentwicklung vor. Eine neue Kooperation mit Nvidia zielt darauf ab, KI-Technologien branchenübergreifend zu demokratisieren. Googles Tochterunternehmen Isomorphic Labs, das von DeepMind-CEO Demis Hassabis gegründet wurde, setzt KI gezielt zur Medikamentenentwicklung ein. Dabei nutzt das Unternehmen einen Medikamentendesign-Engine, das in der Google Cloud gehostet wird und auf Nvidia-GPUs läuft. Diese Kombination soll die Rechenleistung auf ein neues Level heben und die Skalierbarkeit für die Entwicklung von KI-Modellen in der Pharmaforschung optimieren.
Nvidia-CEO Jensen Huang freut sich „zu sehen, wie Forscher und Ingenieure von Google und Nvidia zusammenarbeiten, um unglaubliche Herausforderungen zu lösen, von der Medikamentenforschung bis hin zur Robotik.“
Personalisierte Krebstherapien mit KI
Google arbeitet zudem mit dem niederländischen Princess Máxima Center für pädiatrische Onkologie zusammen. Gemeinsam wird das KI-gestützte Tool Capricorn entwickelt, das personalisierte Therapieempfehlungen für Krebspatienten generiert. Durch die Kombination von öffentlich zugänglichen medizinischen Daten und anonymisierten Patientendaten kann Capricorn umfassende Zusammenfassungen möglicher Behandlungsoptionen erstellen. Diese Technologie soll Ärzten helfen, schneller fundierte Therapieentscheidungen zu treffen.
KI-Co-Scientist: Virtueller Assistent für Wissenschaftler
Ein weiteres Tool ist Googles neuer KI-Co-Scientist, ein virtueller Assistent, der Wissenschaftler bei der biomedizinischen Forschung unterstützt. Das System analysiert umfangreiche wissenschaftliche Literatur und kann neuartige Hypothesen generieren. In ersten Tests mit Forschern von Institutionen wie der Stanford University und dem Imperial College London zeigte das Tool schon gute Ergebnisse: Es identifizierte beispielsweise neue Genübertragungsmechanismen für antimikrobielle Resistenzen und empfahl mögliche Umnutzungen bestehender Medikamente, etwa zur Behandlung von Leberfibrose.
Erweiterung KI-gestützter Gesundheitsfunktionen
Google hat auch die KI-gestützten Gesundheitsfunktionen seiner Suchmaschine verbessert: Die neuen KI-gestützten Übersichten bieten Nutzern klinisch präzisere und umfassendere Informationen zu Gesundheitsthemen. Zusätzlich wird die neue Funktion „Was andere vorschlagen“ eingeführt, mit der Nutzer Erkenntnisse von Personen mit ähnlichen Gesundheitsproblemen abrufen können. Diese Features werden schrittweise auf weitere Sprachen ausgeweitet, darunter Spanisch, Portugiesisch und Japanisch.
Ein weiteres Update betrifft Health Connect, Googles Plattform zur Verwaltung medizinischer Daten. Neue APIs für medizinische Aufzeichnungen ermöglichen Apps den standardisierten Zugriff auf Gesundheitsdaten wie Allergien, Medikamente, Impfungen und Laborergebnisse. Nutzer behalten dabei die Kontrolle darüber, welche Apps auf ihre Daten zugreifen können.
Innovationen in der tragbaren Medizintechnik
Auch im Bereich tragbarer Gesundheitsgeräte gibt es Neues: Die Pixel Watch 3 erhielt im Februar die FDA-Zulassung für ihre neue Loss of Pulse Detection-Funktion. Diese Technologie erkennt, wenn das Herz einer Person aussetzt, und kann automatisch den Notdienst alarmieren, falls keine Reaktion erfolgt. Google plant, die Funktion in den kommenden Wochen in den USA einzuführen.
Mit diesen Entwicklungen „unterstreicht Google sein Engagement, durch den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz die Gesundheitsforschung zu beschleunigen und die Patientenversorgung weltweit zu verbessern“, betont das Unternehmen.
Zum Thema Google und Gesundheitsdaten haben wir im letzten Jahr mit Holger Jacobsen, Industry Lead Healthcare bei Google, gesprochen.
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