STADA Health Report 2025: Relevanz für die Pharma-Branche

Nur 51% der Deutschen leben laut eigener Einschätzung gesund. Hauptbarrieren: fehlende Motivation, mentale Belastung und finanzielle Sorgen. Für Pharmaunternehmen ergeben sich daraus klare Wachstums- und Verantwortungspotenziale.

Kern-Erkenntnisse im Überblick

1. Mentale Gesundheit: Schlüsselthema mit Versorgungsdefizit

• 63% der Deutschen fühlen sich psychisch gesund – aber 56 % haben bereits Burnout-Symptome erlebt.
• Besonders betroffen: Frauen und junge Erwachsene.
• Menschen mit mentalen Problemen leben dreimal seltener gesund.

Implikation: Der Bedarf an niederschwelligen, wirksamen Lösungen für mentale Gesundheit steigt. Pharma kann hier mit therapeutischen Innovationen, digitalen Selfcare-Tools und strategischen Partnerschaften neue Versorgungslücken schließen.

2. Soziale Ungleichheit wird zum Gesundheitsfaktor

• Nur 37% der Menschen mit finanziellen Sorgen leben gesund (vs. 57% bei stabilen Verhältnissen).
• Mentale Gesundheit und Einkommen sind eng verknüpft.

Implikation: Prävention und Gesundheitskommunikation müssen sozial breiter gedacht werden – niedrigschwellig, alltagsnah, inklusiv. Das eröffnet Pharma neue Zielgruppen und fordert gezielte Ansprache z. B. über Apotheken, Arbeitgeber oder digitale Kanäle.

3. Digitalisierung & KI: Neue Akzeptanz schafft Raum für Innovation

• 44% der Deutschen sind heute offen für KI-gestützte Gesundheitsberatung, 28% künftig.
• Hauptvorteile aus Sicht der Nutzenden: Verfügbarkeit und Zeitersparnis.

Implikation: Digitale Services, Smart Devices, personalisierte Apps oder KI-basierte Therapiebegleitung sind keine Zukunftsmusik mehr – sondern ein differenzierbares Angebot mit wachsender Nachfrage.

4. Apotheken und Ärzt:innen bleiben vertrauensvolle Multiplikatoren

• Hausärzt:innen (76%) und Apotheken (63%) sind Top-Vertrauenspersonen.
• Beratung ist ein zentraler Grund für den Apothekenbesuch (32%).

Implikation: Die Offizin bleibt ein unverzichtbarer Ort für Gesundheitsbildung und Markenbindung. Pharma kann durch Schulungsangebote, POS-Services oder gemeinsame Präventionskampagnen Relevanz und Nähe schaffen.

5. Arbeitswelt & Stress: Wirtschaftlicher Druck erzeugt Handlungsbedarf

• 17% melden sich wegen Stress krank – bei schlechter mentaler Verfassung: 31%.
• Motivationslosigkeit kostet Produktivität – zunehmend auch bei jungen Erwerbstätigen.

Implikation: Programme rund um „Corporate Health“, „Healthy Workplaces“ oder digitale Resilienzangebote werden attraktiver – auch als Kooperationsfeld für Pharma, Versicherer und Betriebe.

Fazit für Pharma

Der STADA Health Report 2025 belegt: Gesundheit wird ganzheitlicher gedacht – und zunehmend durch psychische, soziale und digitale Faktoren bestimmt. Für Pharmaunternehmen entstehen daraus drei zentrale Handlungsfelder:

1. Erweiterte Prävention & Versorgung – mit Fokus auf mentale und soziale Aspekte
2. Vertrauensbasierte Kommunikation – durch Apotheken, Ärzt:innen und digitale Plattformen
3. Patientenzentrierte Innovation – von KI-Anwendungen bis Selfcare-Services