Connecting Digital Health: Besuch der DMEA


Das Motto der DMEA lautet „Connecting Digital Health“ und nirgendwo wird der Anspruch auf dieses Versprechen mehr in Deutschland gelebt als auf der Messe und dem Kongress zur digitalen Gesundheitsversorgung. 

Connecting Digital Health auf der DMEA. (Foto von Almos Bechtold auf Unsplash)

 

Ihno Fokken, Gründer und Geschäftsführer der Friesischen Freiheit GmbH, hat für uns seine Eindrücke von der DMEA zusammengefasst.

Dabei gehen die Messe mit der Werkschau aller größeren Provider und Lösungsanbieter rund um IT-Infrastrukturen und -Lösungen und dem parallel stattfindende Kongress größtenteils getrennte Wege, außer wenn große Partner und Sponsoren der DMEA Platz in den Panels finden.

So fällt es auch schwer, ein einheitliches Bild zu zeichnen.

In den inhaltlichen Diskussionen ging es stark um die weiteren Digitalisierungsschritte im Gesundheitssystem und so nahm u.a. Susanne Ozegowski, Abteilungsleiterin Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit, Platz auf dem „Hot Seat“, um eine große Bandbreite an Fragen zu beantworten. Auch waren häufig Vertreterinnen und Vertreter der gematik in den Panels vertreten. Klare Signale also von institutioneller Seite, mehr Klarheit schaffen zu wollen oder wenigstens greifbar zu sein für Fragen.

Aufgrund der zahlreichen offenen Punkte zur Digitalisierungsstrategie, die sich in den nächsten Wochen mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetze (GDNG) als auch den Referentenentwürfen des Ministeriums aber konkretisieren sollte, ist dies notwendig, wenn nicht nur die systemimmanenten Akteure mitgenommen werden sollen, sondern letztlich auch die Menschen, die sich im System bewegen und dort arbeiten. Unklar bleibt an dieser Stelle, wie die Ärzteschaft als auch die heterogene Patientenseite eingebunden worden sind und wie sie zukünftig ihre Perspektive einbringen können. Ein genauerer Blick auf diese Prozesse offenbart viele Feigenblätter, die vor eine ernsthafte und sicherlich nicht einfache Patientenpartizipation gehängt werden.

Mit Blick auf die Messe spürt man an vielen Stellen, dass wir in eine Umbruchphase hineingleiten. Die aktuell präsenten Player im Markt aus dem DiGA-Segment als auch weitere Serviceprovider, die gerade vom KZHG profitiert haben, müssen sich verstärkt den tatsächlichen Marktsituationen stellen und erleben dort nicht selten massive Ernüchterung. 

So wurde kurz vor der DMEA m.doc, ein Softwarespezialist für Patientenplattformen für Krankenhäuser, von CGM gekauft. Laut dem Handelsblatt gab es im April einige Zahlungsschwierigkeiten bei dem Anbieter, der nun das Portfolio der Compugroup erweitern soll.

Auch im DiGA-Segment wird erwartet, dass es Konsolidierungen geben wird. Die erste Welle an Anbietern haben teilweise größere Probleme, die Evidenzstandards für eine dauerhafte Listung zu erreichen. Interessant war in diesem Zusammenhang die Gründung der DtX Consulting Allicance, einem Verbund verschiedener Unternehmensberatungen, am ersten Abend der DMEA. Aufgrund der in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen gerade in Bezug auf die Entwicklung von marktreifen Lösungen, sehen sie eine zweite Welle an Anbietern entstehen, die Evidenz aber auch Sales & Marketing Aktivitäten gleich mitbedenken (sollten). Ohne eine starke Zusammenarbeit mit bereits aktiven Playern wie Pharma-Unternehmen bleibt es weiterhin schwierig.

 

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Ihno Fokken

Gründer / Geschäftsführer Friesische Freiheit GmbH

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