Künstliche Intelligenz: Kostenersparnisse in der Healthcare-Branche erwartet


Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in z. B. der Arzneimittelentwicklung senkt Kosten, haben apoAsset und Medical Strategy analysiert.

Durch KI kann in der Forschung und Entwicklung von Medikamenten Geld eingespart werden. (Foto von Thought Catalog auf Unsplash)

KI im Einsatz in der klinischen Forschung

Denn die Arzneimittelentwicklung beruht auf enormen Mengen von Daten - und klinische Forschung kostet Geld. Diese Daten lassen sich durch automatisierte Algorithmen, also KI, sehr viel schneller und effizienter auswerten als mit herkömmlichen Verfahren. So lässt sich schon vor Beginn der aufwendigen klinischen Tests mit KI die Erfolgswahrscheinlichkeit eines neuen Wirkstoffs eingrenzen und abschätzen. Die Entwicklung eines wenig aussichtsreichen Medikaments kann so bereits in einem frühen Stadium korrigiert oder ganz gestoppt werden, was unnötige Kosten spart.

Laut Kai Brüning, Apo Asset Management GmbH (apoAsset) und Kristoffer Karl Unterbruner, Medical Strategy GmbH, sind die Einsparpotenziale „enorm“: Durch KI kann bei der Entwicklung neuer Medikamente bereits heute rund 20% der Zeit eingespart werden. Gleichzeitig kann die Fehlerquote ebenfalls um ein Fünftel gesenkt werden. Beides zusammen sorgt für eine Kostenreduktion von ebenfalls 20%.

Kooperationen zwischen Pharma- und Techunternehmen


Durch KI mischen plötzlich Unternehmen im Healthcare-Sektor mit, die eigentlich aus ganz anderen Bereichen kommen. Beispielsweise plant Moderna, bekannt für seinen Covid-19-Impfstoff, Quantencomputing und KI einzusetzen, um neue mRNA-Medikamente zu entwickeln. Dabei stellt IBM Hardware, Software und Wissenschaftler zur Verfügung, um den Impfstoffhersteller dabei zu stützen, die Eigenschaften eines Moleküls vorherzusagen. Auch andere Tech-Konzerne wie Amazon, die Alphabet-Tochter Google oder Apple sind mittlerweile mit digitalen Anwendungen im Healthcare-Markt unterwegs.

Bei der Diagnostik kommt KI ebenfalls mittlerweile zum Einsatz. Beispielsweise nutzt das amerikanische Unternehmen Median Technologies Algorithmen für die Bildanalyse. Dadurch lassen sich aus Aufnahmen aussagekräftige Erkenntnisse gewinnen, um Patientinnen und Patienten dadurch besser behandeln zu können. Mit seiner Technologie unterstützt Median aber auch Biopharmaunternehmen bei ihren klinischen Onkologiestudien.

Auch Contract-Research-Unternehmen wie LabCorp und CMIC nutzen KI. Diese arbeiten in der Regel im Auftrag größerer Pharmafirmen. Der Dienstleister LabCorp nutzt beispielsweise KI zur Analyse von Laborergebnissen. Konkret geht es darum, in großen Datenmengen Muster und Trends zu erkennen, die sich mit traditionellen statistischen Methoden nur schwer aufspüren lassen. Letztendlich steigen dadurch die Qualität und die Genauigkeit der Versorgung von Patientinnen und Patienten.  

Ein weiteres Einsatzgebiet: die Verwendung von automatisierten Algorithmen in der Telemedizin. Rund zwei Drittel der ersten ärztlichen Konsultationen sind eigentlich ohne dessen physische Anwesenheit möglich. Allerdings ist Telemedizin ausgesprochen komplex und geht über einen herkömmlichen Videocall weit hinaus. Dabei kann KI die Prozesse im Hintergrund steuern und verbessern. Vereinfacht ausgedrückt können die entsprechenden Algorithmen Ärzte/innen, Patienten/innen, Abrechnungsdienstleister und Versicherungen optimal zusammenführen. Zu den bekanntesten Vertretern aus diesem Bereich zählt sicherlich das amerikanische Unternehmen Teladoc.

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