LA-MED API-Studie 2023: Digitale und analoge Mediennutzung


Im Zwei-Jahres-Rhythmus wird in der LA-MED API-Studie die berufliche Mediennutzung der rund 56.000 Ärztinnen und -Ärzte in Deutschland ermittelt. Wie die Nutzung der digitalen und Print-Angebote aussieht.

Medizinische Webseiten werden von den Ärzt:innen bei der Fortbildung stark genutzt. Aber auch Print ist stark laut der diesjährigen LA-MED 2023. (Foto von Matthew Guay auf Unsplash)

Herzstück sind die Reichweitendaten der 12 API-Fachzeitschriften und -zeitungen, die nach den Standards des ZAW-Rahmenschemas ermittelt werden und die Basis für die Media- und Kommunikationsplanung in der Zielgruppe API bilden.

Die Webseiten-Nutzung der API-Titel. (Quelle: LA-MED 2023, Grafik: PM—Report)

 

Nutzung von Webseiten

Laut der Studie belegen die Webseiten der API-Titel aerzteblatt.de (45,1%), springermedizin.de (44,3%) und aerztezeitung.de (15,8%) die ersten drei Plätze. Danach folgen: medical-tribune.de (14,7%), Hausarzt.digital (13,1%), arzt-wirtschaft.de (11,7%), der-niedergelassene-arzt.de (10,7%), praxis-depesche.de (9,1%), allgemeinarzt.digital (8,7%), aerztliches-journal.de (4,8%) und universimed.com (2,6%).

Und was ist mit Print?

62,1% der API nutzen Fachzeitschriften für berufliche Informationen laut eigener Aussage intensiv. Danach kommen Fortbildungsveranstaltungen (44%, intensive Nutzung), der persönliche Austausch mit Kolleg:innen (43,8%, intensive Nutzung), Online-Medien (28,7%, intensive Nutzung) und Fachbücher (33,9%, intensive Nutzung). Andere Wege der Informationen sind (intensive Nutzung): der Außendienst (13,3%), postalische Zusendungen (13,3%), Newsletter (12,8%), Fach-Communities (11%) und Telefondienste und Hotlines von Pharmaunternehmen (14,1%).

Print: Moderater Rückgang

Zwar haben die Reichweitendaten im Laufe der letzten zwei Jahre mehrheitlich leicht nachgegeben (im Durchschnitt 0,9 Prozentpunkte pro Jahr), und die Rangreihe der Titel hat sich etwas verschoben. Aber im Durchschnitt erreichen die Titel mit jeder Ausgabe nach wie vor mehr als ein Drittel der Zielgruppe, und für den niedergelassenen API gehören 4,1 der geprüften Titel zur regelmäßigen Fachlektüre. 

Für Sören Winzer, Member of the Management Board beim Marktforschungsinstitut IFAK, „liegen die Ergebnisse der API-Studie damit in dem allgemeinen Trend, den wir seit geraumer Zeit auch in den Studien der Publikumspresse wie der Print-MA beobachten: Die Reichweiten der meisten gedruckten Zeitschriften sind rückläufig, man kann im medizinischen Fachbereich allerdings von einem moderaten Rückgang sprechen.“

Fachzeitschriften: Relevanz für die Leser:innen

Die im Rahmen der API-Studie ermittelte Aktivierungsleistung von Fachzeitschriften ist im Vergleich zu 2021 um 3 Prozentpunkte gestiegen: Aufgrund der Lektüre einer medizinischen Fachzeitschrift zogen mehr als 83% der Befragten neue Therapien in Erwägung; 75% (2021: 72,6%) nahmen an einer Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme teil; 68% empfahlen rezeptfreie Medikamente; 65% starteten neue Aktionen oder Angebote für ihre Patientinnen und Patienten.


Beim Thema Fortbildung sind Fachzeitschriften mit 89,1% weiterhin stark – vor Kongressen und Tagungen oder externen Veranstaltungen (76,7%). Live-Webinare werden von 67,5% der Befragten zu Fortbildungszwecken genutzt.

Touchpoint Relevanz-Check

Im Touchpoint Relevanz-Check der LA-MED-Studie geht es nicht um die Mediennutzung im Allgemeinen, sondern gezielt um die Bedeutung der einzelnen Informationsangebote im Hinblick auf Alltagssituationen in der Arztpraxis. Auch die verschiedenen Quellen werden stärker differenziert. 

„Erstmals haben wir hier auch die internationalen Medien einbezogen und bei Zeitschriften sowie Websites zwischen deutsch- und englischsprachig unterschieden. Die deutschsprachigen Fachzeitschriften behaupten sich in den TOP3 der Nutzung, den internationalen bescheinigen die API im Mittelfeld ebenfalls Relevanz“, erklärt Jens Dessin, LA-MED Studiengruppenleiter und Director Sales & Advertising beim Springer Medizin Verlag.

Insgesamt zeigt sich im Vergleich zu 2021 ein sehr stabiles Bild, sowohl bei der Entscheidung für neue medikamentöse Therapieoptionen, als auch bei der Information über etablierte Standardtherapien. Fortbildungen, Kollegengespräche und deutschsprachige Fachzeitschriften führen die Relevanz-Hitliste an, dahinter der Außendienst und das Online-Angebot.

„... Gefordert ist heute mehr denn je die optimale multimediale Kombination der Kommunikationskanäle“, betont Walter Bischof, LA-MED-Vorstand und Director Business Development bei DP Medsystems. Vorstandssprecherin Dr. Monika von Berg sieht „die Herausforderung sowohl für Medienanbieter wie auch für Werbetreibende (in der) Verzahnung im Kommunikations-Mix ...“

Die vom PM—Report errechneten Tausendleserpreise für niedergelassene APIs sowie die Leser-Blatt-Bindung finden Sie in der August-Ausgabe (31.8.).

Zur LA-MED API-Studie 2023


Die API-Studie der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e.V. (LA-MED) ist eine Reichweiten-Untersuchung medizinischer Fachtitel und Fach-Websites, die im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird. Dabei geht es um die berufliche Mediennutzung sowie das Informations- und Leseverhalten von niedergelassenen Allgemeinärzten, Praktikern und Internisten. Befragt wurden bundesweit 1.023 repräsentativ ausgewählte API (Grundgesamtheit: 55.987 Ärzte und Ärztinnen) in persönlichen und mündlichen Interviews. 

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