
Ein Ergebnis der diesjährigen LA-MED API-Studie: Trotz zunehmender Vielfalt bleibt die Fachpresse ein zentraler Ankerpunkt im Informationsalltag. Sie steht an erster Stelle der regelmäßig genutzten Quellen, gefolgt von Kollegengesprächen, Kongressen sowie Fach-Websites und Fachbüchern. (Foto von Emma Ou auf Unsplash)
Studienneuerung 2025: Angestellte Hausärzt:innen erstmals in der Grundgesamtheit
Neben den niedergelassenen Allgemeinmedizinern, Praktikern und Internisten wurden nun auch die in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) angestellten Hausärztinnen und Hausärzte befragt. Damit umfasst die Untersuchung mehr als 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und soll die Realität der hausärztlichen Versorgung breiter abbilden.
Informationsverhalten: Kombination aus Print, Präsenz und Digital
Für berufliche Information und Fortbildung nutzen Hausärzt:innen mehrere Kanäle parallel: Fachzeitschriften, Fortbildungen/Kongresse und der kollegiale Austausch bilden den Kern der regelmäßigen Informationsnutzung. Diese multimodale Kombination prägt sowohl allgemeine Informationsbedarfe als auch die Einordnung von Angeboten für den Praxisalltag.
Top-Quellen im Praxisalltag: Woher kommen neue Therapieimpulse?
Bei Informationen zu neuen Therapieoptionen führen Kongresse und Kollegengespräche, gefolgt von deutschsprachigen Fachzeitschriften, allgemeinen Suchmaschinen und Fachbüchern. Damit bestätigt sich die starke Rolle von Präsenzformaten und Fachpresse, ergänzt um digitale Recherche. Auffällig ist in dieser Studie: Angestellte Hausärzt:innen bewerten die wichtigsten Touchpoints durchgängig als relevanter als Niedergelassene.
Weitere Touchpoints mit Relevanz
Neben den Spitzenquellen verzeichnet die Studie auch für Newsletter, Pharmareferenten und Websites deutschsprachiger Fachzeitschriften hohe Relevanzwerte. Diese Kanäle erweitern das Informationsportfolio um regelmäßig nutzbare, teils kuratierte Angebote.
Fortbildung: Breites Portfolio, Fachpresse vorn
Bei Fortbildungsaktivitäten liegt die Fachzeitschrift an erster Stelle. Es folgen gesponserte externe Fortbildungen sowie Kongresse/Tagungen. Online-basierte Fortbildungsangebote werden ebenfalls umfangreich genutzt, was die Verzahnung analoger und digitaler Lernformate zeigt.
Unterschiede zwischen Niedergelassenen und Angestellten
Angestellte Hausärzt:innen attestieren den zentralen Informations-Touchpoints insgesamt eine höhere Relevanz. Gleichzeitig lesen sie im Durchschnitt etwas weniger verschiedene Titel als Praxisinhaber:innen und zeigen eine stärkere Neigung zu digitalen Angeboten.
Rolle der Fachzeitschrift im Kommunikationsmix
Die Fachpresse fungiert als „Drehscheibe“: Die Lektüre der Fachzeitschriften geht mit Folgeverhalten einher. Etwa der Nutzung weiterer Informationsquellen, Kongressbesuchen oder einer vertieften Auseinandersetzung mit neuen Angeboten und Therapieansätzen. Damit übernimmt die Fachzeitschrift eine Filter- und Aktivierungsfunktion im Informationsalltag.
Reichweiten- und Bindungskennzahlen der Hausarzt-Fachpresse
Für elf erhobene Titel liegen Reichweitendaten vor; erstmals wird der Kennwert „Leser pro Ausgabe“ (LpA) auch für angestellte Hausärzt:innen ausgewiesen. Zusätzlich berichtet die Studie über Leser-Blatt-Bindung und Kernleserschaft: Mehr als zwei Drittel würden „ihre“ Zeitschrift vermissen, und durchschnittlich 40% lesen (fast) jede Ausgabe. Diese Kennzahlen ergänzen die reine Reichweite um qualitative Bindungsmaße.
Social Media & Messenger: Vorwiegend passiver Konsum
Die generelle Nutzung sozialer Plattformen ist heterogen; insgesamt dominiert die Aktivität „Lesen/Anschauen“. Eigene Beiträge werden, mit Ausnahme der Messenger, eher selten veröffentlicht.
Mehr zur diesjährigen API-Studie lesen Sie auch in der Septemberausgabe des PM—Report. Außerdem errechnen wir extra für Sie aus den Daten die Anzeigenpreise pro 1000 Leser:innen.

Grafik: LA-MED API-Studie 2025

Grafik: LA-MED API-Studie 2025

Grafik: LA-MED API-Studie 2025

Grafik: LA-MED API-Studie 2025
Hinweis zur Vergleichbarkeit: Durch die Erweiterung der Grundgesamtheit auf angestellte Ärzt:innen sind direkte Vergleiche mit früheren API-Studien nur bedingt möglich.
Struktur der Befragten: Insgesamt zählen rund 61.900 Hausärzte zur Grundgesamtheit – davon etwa 45.000 Niedergelassene und 16.900 Angestellte. Die Altersstruktur zeigt: Zwei Drittel sind 50 Jahre oder älter. Während die niedergelassenen Ärzte eher männlich geprägt sind, ist bei den Angestellten der Frauenanteil deutlich höher. Auffällig ist zudem: Rund ein Drittel der angestellten Hausärzte arbeitet in MVZ.
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