Neue Bundesgesundheitsministerin: Personalentscheidung mit Signalwirkung


Auf u.a. der DMEA geisterte noch der Name Tino Sorge herum. Nun ist Nina Warken zur neuen Bundesgesundheitsministerin ernannt worden.

Für Warken „geht es darum, das Beste für die Menschen in meinem Heimatwahlkreis und in unserem Land zu erreichen. Gemeinsam mit ihnen arbeite ich Tag für Tag dafür, unser Leben besser zu gestalten.“ (Foto: Screenshot Website / PM—Report)

 

Nina Warken wird neue Bundesgesundheitsministerin, deren Ernennung in den Medien als einen „überraschenden, aber strategisch klugen Schritt des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz“ kommentiert wird.

Warken, geboren am 15. Mai 1979 in Bad Mergentheim, ist seit 2006 als Rechtsanwältin tätig und seit 2013 (mit einer Unterbrechung von 2017 bis 2018) Mitglied des Deutschen Bundestages. In ihrer parlamentarischen Laufbahn hat sie sich insbesondere im Innenausschuss, im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sowie als Obfrau im NSA-Untersuchungsausschuss profiliert.

Für sie spricht, dass sie als Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion seit 2021 und Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg seit 2023 Führungsqualitäten bewiesen hat. Zudem ist sie zur Generalsekretärin mit 91,1% der Stimmen auf dem Landesparteitag in Reutlingen gewählt worden. Gemeinsam mit SPD-Politiker Johannes Fechner leitete sie die Wahlrechtskommission, die u.a. eine Verlängerung der Wahlperiode und eine Absenkung des Wahlalters diskutierte.

Andere Kandidaten waren im Gespräch

Vor der überraschenden Ernennung von Nina Warken zur Bundesgesundheitsministerin wurden mehrere CDU-Politikerinnen und -Politiker als mögliche Kandidaten für dieses Amt gehandelt. In den Medien und parteiinternen Kreisen fielen speziell die Namen von Thorsten Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.

Thorsten Frei wurde als enger Vertrauter von Friedrich Merz angesehen und galt aufgrund seiner Erfahrung in der Innen- und Rechtspolitik sowie seiner Führungsrolle in der Bundestagsfraktion als aussichtsreicher Kandidat für ein Ministeramt. Allerdings wurde er letztlich zum Chef des Bundeskanzleramts ernannt.

Tino Sorge, der sich in der vergangenen Legislaturperiode als profilierter Gesundheitspolitiker einen Namen gemacht hatte, wurde ebenfalls als möglicher Gesundheitsminister genannt. Seine Fachkenntnisse und seine aktive Rolle in gesundheitspolitischen Debatten machten ihn zu einem logischen Kandidaten für das Amt. Dennoch entschied sich Merz für Warken, was auf eine strategische Neuausrichtung und den Wunsch nach frischem Wind im Gesundheitsministerium hindeuten könnte.

Warken: Reaktionen auf ihre Ernennung

Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, freut sich über diese Personalentscheidung: „... Nina Warken ist durch ihren Hintergrund als politische Generalistin und ihre umfassende politische Erfahrung eine ausgezeichnete Wahl. Diese Entscheidung sendet ein wichtiges Signal. Gesundheitspolitik ist ein Querschnittbereich, der vielfältige Schnittstellen zu anderen Politikfeldern aufweist. In einem solch dynamischen und komplexen Umfeld ist insbesondere die Fähigkeit, sich flexibel auf wechselnde Themenstellungen und unterschiedliche Gesprächspartner einzustellen, von entscheidender Bedeutung … Mit Tino Sorge und Georg Kippels, die als Parlamentarische Staatssekretäre vorgesehen sind, werden erfahrene CDU-Gesundheitspolitiker das Bundesgesundheitsministerium verstärken.“

Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), begrüßt die Nominierung, weil „... mit der Nominierung von Nina Warken (CDU) als Bundesgesundheitsministerin eine erfahrene Politikerin die Führung des Ministeriums übernehmen soll... und hat als Mitglied im parlamentarischen Begleitgremium Covid-19-Pandemie ihre Kenntnisse im Gesundheitsbereich unter Beweis gestellt. Als designierte Bundesgesundheitsministerin steht sie vor einer Fülle herausfordernder Aufgaben, allen voran die nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Kranken- und sozialen Pflegeversicherung. Hier wünschen wir uns unmittelbar nach Amtsübernahme ein Gipfeltreffen unter Beteiligung der Selbstverwaltungspartner mit dem Ziel, Sofortmaßnahmen zur Finanzstabilisierung auf den Weg zu bringen …

Mehr Tempo brauchen wir auch bei der Patientensteuerung in der ambulanten Versorgung und bei der Umsetzung der Krankenhausreform. Die Reformagenda für die designierte Ministerin ist lang. Für gute Lösungen und deren schnelle Umsetzung braucht sie den Mut, Unpopuläres auszusprechen, eine Menge Durchsetzungskraft und politisches Geschick für ein konstruktives Miteinander …“

ABDA-Präsident Thomas Preis findet: „Mit der neuen Gesundheitsministerin bietet sich für das gesamte Gesundheitswesen eine große Chance, notwendige Reformen entschlossen anzugehen und das System patientenorientiert weiterzuentwickeln.“

Auch hoch und runter werden aktuell auch die anderen Ministerernennungen diskutiert. So heißt es in einigen Medien, dass „insgesamt die Kabinettsbildung unter Friedrich Merz eine Mischung aus Erfahrung und neuen Impulsen zeigt, wobei die Auswahl der Ministerposten auf strategischen Überlegungen basiert, um den aktuellen Herausforderungen in Deutschland effektiv begegnen zu können.“

Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
  • Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
  • Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
  • 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials
Mehr erfahren