Healthcare Marketing Trends in 2022: Fokus auf digitales Optimieren


Die amerikanische Digital MarketingvAgentur Cardinal fragt sich, ob „die Healthcare Marketeers es in 2022 endlich kapieren“, dass die Patient:innen und Konsument:innen ihre gesundheitliche Versorgung ganz einfach haben wollen.

Wohin geht es mit dem Pharmamarketing? Auf jeden Fall digital(er) wird es. (Credit: Adobe Stock #268042090)

 

So einfach wie eine Pizza zu bestellen, wie es die American Heart Association (AHA) schon im Jahr 2019 auf den Punkt brachte. Doch so einfach scheint es ja nicht zu sein, da die von der Agentur ausgemachten Trends nicht wirklich neu sind. Zudem geht es in Amerika in Sachen Gesundheitsvermarktung anders und direkter zu als hierzulande. Dennoch beschwört die Agentur, die „Konsumerisierung des Gesundheitswesens“ nicht zu stoppen. Und das gilt sicherlich nicht nur für Amerika.

Digitalisierung als Verstärker

Das zeigen auch die Erwartungen der Pharmamanager an das Jahr 2022: 44% sind davon überzeugt, dass Marketing und Vertrieb sich mit der voranschreitenden Digitalisierung verstärkter auseinandersetzen wird. Ein Vorteil bei diesem Thema sei es zumindest, dass die US-Bevölkerung die Gesundheitsindustrie nun zum großen Teil wegen der Corona Pandemie positiver sieht. Und diesen Vorteil gelte es auszubauen – gerade durch bessere und einfachere Gesundheitsservices.

Trends im Healthcare Marketing

Dafür hat die Agentur 10 Healthcare Marketing Trends ausgemacht. Diese funktionieren allerdings nicht ohne digitale Expertise, geht es ab Punkt 6 u.a. um die digitale User Experience (UX) und SEO (Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung). Der Schwerpunkt liegt ganz klar darauf, digitale Angebote zu optimieren. Wenig verwunderlich ist es wohl, dass eine auf Digital Marketing spezialisierte Agentur genau solche Trends forciert, die in ihrem Sortiment angesiedelt sind.

Der Social Proof

Wir konzentrieren uns auf den Social Proof und die digitale User Experience (UX). Der Social Proof in Deutschland ist z. B. die Bewertung einer Praxis auf Jameda. In Amerika sind ganz andere Sachen möglich: Ein Herzchirurg gibt in einem vierminütigen YouTube-Clip Einblick in seinen Alltag – und wirbt nebenbei für das Krankenhaus Adventist HealthCare White Oak Medical Center. Das Video ist ein Jahr alt und hat über 29 Mio. Views. Die Reaktionen sind vorwiegend positiv, der Arzt kommt bei vielen authentisch und sympathisch rüber, bei solch einem Chirurg würden sie sich in guten Händen wissen.

Video Storytelling

Die Agentur empfiehlt auch mehr die Patient:innen zu Wort kommen zu lassen, wie durch Video Storytelling. Das sei effektiver und vor allem einnehmender als ein Interview. So könne die Patientenreise von Anfang bis Ende dargestellt, könnten andere Betroffene abgeholt und ihnen Ängste genommen werden. Als Beispiel nennt die Agentur „Lindsey’s story“: Ein Video geteilt von Duke Health (Klinikkonzern samt Medizinuniversitäten und Gesundheits- und Forschungsprogrammen) erzählt die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens aus North Carolina, das immer aktiv war und plötzlich müde ist, mit Fieber und Kurzatmigkeit zum Kinder- und Jugendarzt musste. Ihr gesundheitlicher

Zustand verschlechtert sich dramatisch und sie muss an die ECMO angeschlossen werden – eine Geschichte, die ein gutes Ende hat wegen der Team- und Zusammenarbeit zwischen den Kliniken.

Das Video ist zugegebenermaßen ziemlich „amerikanisch“ untermalt mit emotionaler Musik und die Familie und das Ärzte- und Pflegeteam kommen passgenau zu Wort. Für Cardinal sind solche Social Proofs aber ausschlaggebend, die für Patient:innen den Unterschied machen, für welches Gesundheitsnetzwerk sie sich entscheiden. Gegoogelt auf Youtube gibt es in Deutschland Dokumentationen von Fernsehsendern über den Pflegenotstand oder die Situation in Krankenhäusern.

Eine Art von Social Proof hat vielleicht noch die Charité, die sich rege u.a. über Facebook engagiert. Auch hier hinkt natürlich der Vergleich zwischen Amerika und Deutschland. Dennoch: Geht hier noch mehr..?, fragt sich die Agentur und ist sich sicher, dass da eben noch mehr möglich ist. Unternehmen sollten überprüfen, auf welchen anderen Kanälen und durch neue Formate die Patientenansprache gelingen könnte.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Beitrag, der in der Januar Ausgabe des PM—Report (1/22) erschienen ist.

Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
  • Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
  • Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
  • 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials
Mehr erfahren