10 Digital Marketing-Trends in 2023


Brandwatch hat für 2023 10 Digital Marketing-Trends ausgemacht. Eine klare Ansage haben sie in Richtung Marketers: „'Business as usual' funktioniert nicht, Marketer müssen flexibel sein, um die sich verändernden Kundenbedürfnisse zu erfüllen."

Digital Marketing hat sich verändert und die Präsenz auf Social Media reicht nicht mehr aus. (Foto von Adem AY auf Unsplash)

 

Diese zehn Trends oder Bewegungen im digitalen Marketing sehen die Markt-Experte:innen für 2023:

  1. Der Scrappy Content Boom
  2. Das Influencer Marketing ist erwachsen geworden
  3. Ethisches Verhalten liegt im Trend
  4. Eine Zukunft ohne Cookies
  5. Marken bekämpfen die Social-Media-Müdigkeit
  6. Communities sind auf dem Vormarsch
  7. Augmented Reality als bevorzugtes Shopping-Erlebnis
  8. Metaversen als neues Level der Gamification
  9. Marken experimentieren weiterhin mit neuen Technologien
  10. Multiformat-Inhalte

 

Welche Formate oder Maßnahmen machen für Pharma am meisten Sinn?

Denn Brandwatch schaut eher auf „normale“ Marken. Doch das macht nichts, denn einiges lässt sich auch auf das Pharmamarketing ummünzen. Siehe den 2. Punkt zum Thema Influencer Marketing. Pharma- und Healthcare-Unternehmen arbeiten mittlerweile ganz selbstverständlich mit Influencer:innen und Patient:innen oder anders Patient Influencer:innen zusammen.

So auch die Meinung von Brandwatch, dass „Influencer Marketing nichts Neues ist. Allerdings ändert sich die Art und Weise, wie Marken Influencer:innen einsetzen. Von der Arbeit mit kleineren Influencer:innen bis hin zu groß angelegten Multi-Influencer-Kampagnen – Influencer Marketing ist eine hervorragende Möglichkeit für Marken, mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten.

Im Jahr 2022 betrug der Wert des globalen Influencer Marktes 16,4 Milliarden US-Dollar – das ist mehr als viermal so viel wie die Werbeeinnahmen von TikTok. Marken, die nicht auf den Influencer-Marketing-Zug aufspringen, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren.“

James Creech, SVP of Strategy bei Brandwatch, ordnet das Phänomen ein: „Influencer Marketing wächst weiterhin jedes Jahr in zweistelligen Raten. Das kommt daher, dass es schlicht und einfach effektiv ist. Wir sind die klassischen Werbeunterbrechungen leid und vertrauen den Empfehlungen der Menschen, denen wir folgen. Die logische Konsequenz ist, dass immer mehr Marken mit Influencer:innen zusammenarbeiten, um ihre Produkte zu bewerben.“

Doch es gibt auch in diesem Bereich eine Verschiebung hin zu sogenannten Content Creators. Wird laut Brandwatch so unterschieden: „Der Begriff „Influencer“ hat sich entwickelt, um Personen mit einer großen Fangemeinde zu beschreiben, die in der Regel teurer in der Zusammenarbeit sind und eine bereits etablierte Plattform haben. Content Creators hingegen arbeiten etwas anders. Diese kleineren Influencer:innen produzieren qualitativ hochwertige Inhalte im Influencer-Stil – jedoch ohne allzu großes Honorar.“ Und es sind „zwar alle Influencer:innen automatisch Content Creators, aber nicht alle Content Creators sind Influencer:innen.“

Als Tipp heißt es von Brandwatch: „Marken können mit Content Creators zusammenarbeiten, die brillante soziale Inhalte für ihre sozialen Plattformen produzieren können, ohne dass diese eine etablierte Präsenz in den sozialen Medien haben müssen.

Neben der Kostenersparnis gibt es noch einen weiteren Vorteil bei der Zusammenarbeit mit Content Creators – man kann sich leicht mit ihnen identifizieren. Sie sind in der Regel nicht an die Zusammenarbeit mit großen Marken gebunden und haben möglicherweise keine etablierten Ansichten und Stile, so dass Ihr Publikum meist keine vorgefasste Meinung zu ihnen hat. Ihre Fähigkeit, neutral zu sein und einen Bezug herzustellen, bedeutet, dass sie das perfekte neue Social-Media-Gesicht für Ihre Marke sein könnten.“

Und was hat es mit den Cookies auf sich?

„Google plant, Cookies von Drittanbietern in Chrome-Browsern im Jahr 2023 auslaufen zu lassen, nicht lange nachdem Apple den Zugriff auf Gerätekennungen in iOS abgeschafft hat. Im Oktober 2022 hat Chrome einen Marktanteil von 65 % bei den Internetbrowsern, Safari liegt mit 19 % an zweiter Stelle. Da sich ein so großer Prozentsatz der Internetnutzer für Chrome als Standardbrowser entscheidet, werden die Marketer von dieser Änderung stark betroffen sein…

Wenn Sie also ein Marketer sind, der sich auf solide Daten für Online-Werbung, Pop-up-Anzeigen oder eine gezielte Zielgruppenstrategie verlässt, müssen Sie sich neue Wege überlegen, um Ihre Daten zu finden.“

Als Beispiel wird das Technologieunternehmen Automated Creative genannt, das „eine innovative Methode entwickelt hat, um neue Anzeigen für Kund:innen zu testen. Anstatt sich einfach auf Verbraucherdaten von Werbeplattformen zu verlassen, trifft das Unternehmen datengestützte Entscheidungen auf der Grundlage dessen, was Verbrauch:innen online sagen. Die Analyst:innen von Automated Creative testen, welche Themen in Anzeigen verwendet werden sollen…“

Kiril Kirov, Senior Digital Growth Manager bei Brandwatch, weiß zwar, dass „der Wandel hin zu einer Zukunft ohne Cookies natürlich viele von uns beunruhigt. Aber trotzen Sie dem Sturm. Auf der anderen Seite erwartet uns eine transparentere, kreativere und ethischere Art des Marketings.“

Gegen Social Media-Müdigkeit

Laut Brandwatch scheint es, dass viele Menschen nicht mehr so viel Nutzen aus den sozialen Medien ziehen oder eine zunehmende Ermüdung durch die lange Nutzung dieser Plattformen verspüren.

Ein Gegenbeispiel ist Boohoo und die Kooperation mit The Brain Coach zur Förderung mentaler Gesundheit: Um ein schlechtes Körperbild zu bekämpfen, hat sich der Modehändler Boohoo im Vorfeld der Mental Health Awareness Week mit der klinischen Neuropsychologin Nawal zusammengetan. Dies geschah, nachdem der Einzelhändler festgestellt hatte, dass 70% seiner Kund:innen ihren Körper nicht mögen, was durch die Nutzung sozialer Medien noch verstärkt wird. Dies ist Teil einer breit angelegten Kampagne, mit der Boohoo seinen Kund:innen ein besseres Gefühl vermitteln und das digitale Drama und die unbeabsichtigten Schattenseiten der sozialen Medien bekämpfen will.

Multiformat-Inhalte: Je mehr, desto besser

Die Nutzer:innen sind an Inhalten aller Art interessiert und seit der Pandemie ist die Nachfrage sogar angestiegen. „Es ist verlockend zu denken, dass es auf den Wert Ihrer Inhalte ankommt, aber das Format, das Sie verwenden, um diesen Wert zu demonstrieren, wird bestimmen, inwieweit Ihr Publikum im Jahr 2023 aktiv wird. 

Text ist eine Möglichkeit (ob in Kurz- oder Langform, Blogposts oder eBooks). Audio verleiht Ihnen Nachdruck - und inspiriert anders als es Fett- oder Kursivschrift es jemals könnten. Video bietet visuelle Elemente, um Ihre Botschaft zu verstärken,“ erklärt Brandwatch.

Kleine Aufmunterung am Schluss

Als positives Fazit meint Brandwatch: „Es ist unmöglich, jeden einzelnen neuen Trend auszuprobieren, aber es ist durchaus möglich, neue Wege zu beschreiten, um Ihr Publikum zu erreichen. Versuchen Sie, einen oder zwei dieser Trends in Ihre digitale Strategie einzubauen, um bei Ihren Kund:innen neu zu punkten.“

 

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