Das Auge scrollt mit, auch bei Social Media. (Foto von Ilnur Kalimullin auf Unsplash)
Was hat billiges Stockmaterial mit Social Media gemeinsam? Richtig, herzlich wenig. Und wie sieht es mit starren Corporate-Design-Richtlinien aus? Sie haben es erraten: Noch weniger.
Wer sich visuell von der Konkurrenz abheben möchte, muss den Vibe des Social Webs verstanden haben. Denn Plattformen wie Instagram und TikTok spielen visuell nach ihren eigenen Regeln – und in einer Zeit, in der sich das Auge oft der erste Berührungspunkt zwischen den Netzwerkenden und den Online-Inhalten ist, sollte man in der Kreation deshalb nach genau diesen Regeln spielen.
Was Social Design ausmacht, darüber weiß Burghard Drews, Creative Director Design, antwerpes ag, Bescheid.
Regel 1: Quality is out of the question.
Die Vorteile von Stockmaterial sind bekannt, genau wie die Nachteile. Im Social Web ist für die generischen Bilder jedoch nichts zu holen. Wenn auch die verschiedenen Target Groups unterschiedliche Interessen haben, sehnen sich alle User:innen nach Authentizität. Dafür lohnt es sich immer, über die kostenintensivere Selbstproduktion sowie Shootings nachzudenken.
Regel 2: Self-promotion is good. Identification is better.
Viele Unternehmen neigen dazu, die Target Group über Erfolge und Auszeichnungen einfangen zu wollen – auch visuell. Wohldosiert kann das von Zeit zu Zeit auch funktionieren, doch sollte der Fokus immer auf den Nutzer:innen liegen. Bei der Erstellung von Assets sollte man sich deshalb immer fragen: Ist das Bild für meine Zielgruppe relevant?
Regel 3: First Moving means first earning
Kennen Sie den First-Mover-Effekt? Sicherlich kennen Sie jedoch das gute alte Sprichwort „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Und das ist bei der Trendschmiede namens Social Media enorm wichtig. Ob bei der Adaption neuer Formate oder dem Einsatz von künstlicher Intelligenz: An vorderster Front lassen sich Erfolge am schnellsten verzeichnen.
Regel 4: Courage needs consistency.
Vorbehalte bezüglich neuerer Plattformen halten sich naturgemäß immer hartnäckig – selbst nachdem Unternehmen den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben. Wer moderne Netzwerke für sich erschließt, sollte deshalb seinen Content dementsprechend anpassen. Konservative Designs auf TikTok? Das geht besser!
Regel 5: Aesthetics above all.
Kreative Grafikelemente, gut platzierte Texte, ausgewogene Farbpaletten, ansprechende Typografie und klare visuelle Hierarchien: Was bei der Kreation anderen Medien gilt, gilt auch im Social Web. Schlampige oder überladene Designs erwecken schnell den Eindruck, unseriös oder unrelevant zu sein – und werden im Zweifelsfall nicht konsumiert.
Das ist ein Beitrag im Schwerpunkt Was bringt Social Media Pharmaunternehmen aus der September-Ausgabe (9/23), in der noch andere Beiträge zu dem Thema zu lesen sind.
Burghard Drews
Creative Director Design bei der antwerpes ag
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