Warum Initiative „§25/11”?


Weil sie gegen häusliche Gewalt eintritt, die vor allem Frauen trifft. Dabei handelt es um einen Kunst-Paragraphen. 

Die Initiative „§25/11” hat zum Ziel, ein sicheres Zuhause zu schaffen, nämlich häuslicher Gewalt vorzubeugen. (Foto von Josh Hemsley auf Unsplash)

 

Dieser wird allerdings nun als Anlage in echte Mietverträge integriert, mit dem Ziel, Mieter:innen und Vermieter:innen zum Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren. 

Der Name geht auf den 25.11., den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ zurück. Dieser Tag war vor drei Jahren Anlass für den SkF e. V. Berlin, den Sozialdienst katholischer Frauen e. V., gemeinsam mit PEIX Health Group die Initiative „§25/11 – Haus ohne häusliche Gewalt” zu gründen. Es begann mit einer Plakatkampagne, die dahin ging, wo häusliche Gewalt stattfindet: in die Wohnhäuser. Mittlerweile hängen die Motive mit einer Telefonnummer als Hilfsangebot in mehreren Tausend Berliner Hausfluren.

Laut Statistik wird für jede dritte Frau in Deutschland ihr Zuhause mindestens einmal im Leben Ort von Gewalt durch den Partner. 2022 gab es 240.547 Opfer, mit einem Anstieg über 8,5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.

Anti-Gewalt-Klausel im Mietvertrag

Das ist das Kernstück der Initiative und eine Anlage zum Mietvertrag, eben jener „§25/11“, den Hauseigentümer:innen und Hausverwaltungen in jeden rechtsverbindlichen Mietvertrag aufnehmen können – mit der Botschaft: Wir sind ein Haus gegen Gewalt.

Neumieter:innen sollen schon vor Einzug in eine Hausgemeinschaft für das Thema häusliche Gewalt sensibilisiert und Betroffene über die Möglichkeiten der Hilfeleistung durch den SkF e. V. aufgeklärt werden. Mieter:innen unterschreiben, dass sie sich dafür aussprechen, häusliche Gewalt in den eigenen vier Wänden nicht zu tolerieren.

Ein weiterer Ansatz ist die Schulung von Hauswart:innen, die täglich in den Mietobjekten anwesend sind. Sie werden angeleitet und trainiert, um Anzeichen von häuslicher Gewalt zu erkennen und Betroffenen aktiv Hilfe anzubieten. Um die 60 Berliner Hauswart:innen sind bereits geschult, weitere Schulungen sind terminiert.

Außerdem können sich Hausbesitzer:innen dafür entscheiden, schon an ihrer Fassade klarzumachen: Gewalt wird in diesem Haus nicht toleriert. Der SkF und PEIX haben zusammen einen Ziegelstein mit der Aufschrift „§25/11 – Haus ohne häusliche Gewalt” entwickelt.

 

Die Initiative soll auf andere Städte ausgeweitet werden. Der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin wird mit „§25/11” im gesamten Bundesgebiet aktiv. So gibt es in den Städten Aachen, Amberg, Fulda, Frankfurt a. M. und Karlsruhe bereits Unterstützung. Im Berliner Raum freut sich der SkF über die kürzlich geschlossene Kooperation mit Birgit Danschke, Vorständin der WGBG (Wirtschafts-Genossenschaft Berliner Grundbesitzer eG). Als Botschafterin für „§25/11” sieht sie Vermieter:innen in der Pflicht, Verantwortung beim Thema häusliche Gewalt zu übernehmen.

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