Digitales Marketing: Potenzial noch nicht ausgeschöpft


Denn u.a. Social Commerce und, klar, Künstliche Intelligenz werden das Wachstum in diesem Segment ankurbeln.

Digitales Marketing gehört zu den Wirtschaftszweigen, die in den letzten Jahren besonders stark gewachsen sind. Mit seinen unterschiedlichen Akteuren, Formaten, technischen und kreativen Lösungen bildet das Segment ein vielfältiges und facettenreiches Ökosystem. (Foto von George Pagan III auf Unsplash)

 

Zumindest geht davon Omri Brill, CEO von Adcore, aus. Er bezieht sich dabei auf eine Studie des Marktforschungsunternehmens Market.us. Demnach wird sich das weltweite Marktvolumen für digitales Marketing in den nächsten zehn Jahren fast vervierfachen: von 336 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023 auf 1.310 Mrd. US-Dollar im Jahr 2033.

Megatrend: Social Commerce

Über 60% der Weltbevölkerung mit Internetzugang nutzen laut Statista regelmäßig Social Media. Das sind rund fünf Milliarden Menschen weltweit. Dabei geht es den Nutzer:innen längst nicht mehr nur um soziale Interaktion und Vernetzung. Wie die Trendforschung zeigt, werden soziale Kanäle zunehmend auch genutzt, um sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Das Schlagwort hierfür lautet Social Commerce.

Beim Social Commerce können Produkte direkt über Social-Media-Plattformen gekauft werden, ohne diese zu verlassen. Laut einer Studie von Precedence Research wurden auf diese Weise im Jahr 2023 weltweit Waren im Wert von einer Billion US-Dollar verkauft. Bis 2034, so die Prognose, könnte das Umsatzvolumen von Social Commerce auf fast 20 Billionen US-Dollar steigen.

Für Unternehmen ist es daher wichtig, die sozialen Medien in ihr Werbe- und Marketingmanagement zu integrieren.

KI im digitalen Marketing

KI macht es möglich, Konsumentenverhalten vorherzusagen und Marketingbotschaften wie nie zuvor zu personalisieren. Auf der anderen Seite wird digitales Marketing durch KI aber auch komplexer und anspruchsvoller für den Nutzer.

Maßgeschneiderte Kundeninteraktionen

Maßgeschneiderte und effizientere Kundeninteraktionen durch KI bietet Pharmaunternehmen enorme Chancen: Sie können personalisierte Inhalte liefern, die auf die Bedürfnisse von Patienten und Ärzten zugeschnitten sind, und dabei wertvolle Einblicke in das Verhalten und die Präferenzen ihrer Zielgruppen gewinnen. Dies kann zu einer besseren Patientenversorgung und einer gezielteren Medikamentenentwicklung führen.

Die Herausforderung liegt jedoch in der Sicherstellung von Datenschutz und ethischen Standards, besonders wenn es um Gesundheitsdaten geht.

Herausforderungen für die Nutzer:innen

Für die Nutzer:innen bedeutet der Einsatz von KI im Marketing, dass sie einerseits von relevanteren und nützlicheren Informationen profitieren, andererseits jedoch durch zu viele zielgerichtete Werbeanzeigen überlastet oder durch den Einsatz von KI in die Irre geführt werden könnten.

Wenn z. B. KI-Systeme anhand von Suchverhalten oder sozialen Medien gezielt Inhalte zu Krankheiten oder Medikamenten ausspielen, kann dies bei Nutzern zu einem Gefühl des „Überwacht-Werdens“ führen, was das Vertrauen in digitale Angebote verringern könnte. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass KI auch Fehlinterpretationen von Bedürfnissen und Interessen der Nutzer vornehmen kann, was zu falschen oder irreführenden Empfehlungen führt. Für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder besonderer gesundheitlicher Anfälligkeit könnten dadurch Informationen entstehen, die zu Fehlentscheidungen führen, weil sie nicht von Fachpersonal, sondern von Algorithmen generiert wurden.

Insgesamt sind die Herausforderungen für die Nutzer also vielfältig: Sie betreffen sowohl die Informationsqualität und -wahrhaftigkeit als auch den Schutz der persönlichen Daten und das Vertrauen in die ethische Nutzung dieser Technologien durch Pharmaunternehmen. 

Ein verantwortungsvoller, transparenter Umgang mit KI-Technologien im Marketing könnte jedoch das Vertrauen der Nutzer stärken und ihnen sogar den Zugang zu hilfreichen Informationen und personalisierten Gesundheitslösungen eröffnen.

 

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