Generative AI-Studie 2023


Publicis Sapient hat eine Umfrage unter Verbraucher:innen in sieben Ländern durchgeführt. Mit dem Ziel: Wie sehen diese die generative KI und wie können Marken die neue Technologie nutzen?

Wie kann generative KI bei der Customer Journey eingesetzt werden – und wollen das die Verbraucher:innen überhaupt? (Foto: Screenshot Generative AI-Studie 2023 von Publicis Sapient) 

Vorab

Bei der generativen KI (der generativen künstlichen Intelligenz) wird KI verwendet, um neue Inhalte wie Text, Bilder, Musik, Audio und Videos zu erstellen. So kann generative KI beispielsweise Inhalte erstellen, die den Anschein erwecken, von Menschen geschrieben zu sein. Generative KI erstellt automatisch neue Objekte oder Strukturen auf der Grundlage vorhandener Daten und Erkenntnisse, anstatt nur selbstlernende Algorithmen zu verwenden.

Auch geht es in dieser Studie nicht um Medikamentenmarken, zeigt aber dennoch, wohin die Reise hingehen könnte. Und manches, gerade im OTC-Bereich, kann auch interessant für die Pharmaunternehmen und ihre Marken sein.

Für die internationale Erhebung von Publicis Sapient sind ca. 11.000 Verbraucher:innen aus Deutschland, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, den USA, Australien und Thailand zu ihrem Wissensstand, Nutzungsverhalten und Interesse an der neuen Technologie befragt worden.

Übersicht der Ergebnisse:

Bekanntheit von generativer KI

  • Die Mehrheit der Verbraucher (78%) hat von generativer KI gehört, aber weniger als ein Drittel (30 %) haben sie bereits genutzt.
  • Zurückhaltung dominiert: Deutschland liegt mit 28% an Nutzern, die generative KI bereits privat oder beruflich eingesetzt haben, im internationalen Mittelfeld. Die Mehrheit der Deutschen (54%) hat von generativer KI gehört, sie aber noch nicht genutzt. Verbraucher im Großbritannien nutzen am seltensten generative KI-Tools für private oder berufliche Zwecke (nur 22%), während Verbraucher in Australien (38%) und Thailand (35%) dies am häufigsten tun.
  • Jüngere Generationen sind KI-affiner: Mehr als die Hälfte (54 %) der Generation Z und 43 % der Millennials haben generative KI-Tools entweder privat oder beruflich genutzt, verglichen mit nur 23 % der Generation X und 10 % der Babyboomer.

 

Optimismus vs. Skepsis

  • Nutzer von generativer KI sehen die positiven Auswirkungen, während Nichtnutzer eher skeptisch sind.
  • Nachhaltige Bedeutung für die Gesellschaft: Mehr als ein Drittel der Befragten (Global 37%, DE 34%), die generative KI bereits ausprobiert haben, glauben, dass sie sich insgesamt positiv auswirken wird und zu Innovationen und besseren Erfahrungen führen kann.
  • Bei den Nichtnutzern, die mit der Technologie nicht vertraut sind, sind es weltweit nur 12% (DE 10%).
  • Die Mehrheit der Befragten (Global 54%, DE 52%) glaubt, dass die neue Technologie sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben wird.
  • In Deutschland ist fast ein Drittel der Befragten (30%) pessimistisch und erwartet negative Auswirkungen, die zu erheblichen gesellschaftlichen Problemen führen könnten.
  • Risiken und Nebenwirkungen vorprogrammiert: Über alle Regionen und demografischen Gruppen hinweg befürchtet die Mehrheit, dass generative KI zu einem Verlust zwischenmenschlicher Beziehungen (Global 58%, DE 59%), mangelndem Datenschutz (Global 53%, DE 47%) und einer Zunahme von Fehlinformationen (Global 53%, DE 47%) führen wird.
  • Nur 21% der Verbraucher vertrauen den Ergebnissen generativer KI-Werkzeuge. In Deutschland ist das Vertrauen noch geringer (17%).

 

Ausprobieren schafft Interesse

  • Die Mehrheit (60%) der Verbraucher, die noch nie von generativer KI gehört haben, gibt an, dass sie nichts an der neuen Technologie reizt, während die große Mehrheit (87%) der Verbraucher, die generative KI bereits genutzt haben, von den Möglichkeiten, die generative KI für ihr Einkaufserlebnis bietet, begeistert ist.
  • Ebenso ist fast die Hälfte (Global 46%, DE 41%) der Nutzer von generativer KI eher dazu bereit, ihre persönlichen Daten weiterzugeben, um die durch generative KI ermöglichten Experiences zu personalisieren, verglichen mit weniger als 19% (DE 18%) der Nichtnutzer.

 

Konsequenzen für die Arbeit?

  • Die Angst vor Jobverlust ist weit verbreitet: Viele Verbraucher, vor allem diejenigen, die mit generativer KI nicht vertraut sind, glauben, dass sich generative KI negativ auf die Zukunft der Arbeit auswirken wird.
  • Fast die Hälfte der Verbraucher (Global 42%, DE 40%) ist besorgt, dass generative KI für sie selbst und/oder andere zum Verlust des Arbeitsplatzes führen wird.
  • Positivere Stimmung bei den Jüngeren: 34% der Gen Z glauben, dass sich generative KI positiv auf ihre Karriere auswirken wird. Im Vergleich dazu sind nur 6% der Babyboomer und 18% der Generation X dieser Meinung.

 

Nutzer erwarten kundenzentrierte Angebote und Services

  • Personalisierung und Convenience sind gefragt: Fast die Hälfte (43%) der Nutzer von generativer KI erwartet, dass Unternehmen die neue Technologie in Zukunft einsetzen, um das Kundenerlebnis insgesamt zu verbessern.
  • Am meisten begeistern sich die Nutzer von GenAI dafür, durch die neue Technologie schnellere und präzisere Suchergebnisse (Global 27%, DE 26%) sowie Echtzeit-Preisvergleiche und -Angebote (Global 27%, DE 27%) zu erhalten.
  • Konversationelle KI ist auf dem Vormarsch: Einer der beliebtesten Anwendungsfälle für generative KI sind Chat-Assistenten.
  • 40% der GenAI-Nutzer und 25% der Befragten insgesamt würden einen konversationellen KI-Einkaufsassistenten für verschiedene Waren und Dienstleistungen in Betracht ziehen.
  • Jüngere Generationen sind am ehesten bereit, generative, konversationelle KI-Einkaufsassistenten zu nutzen.

 

Die Ergebnisse (auf Englisch) im pdf:

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