Herausforderungen im Agenturwesen: Technologie und der menschliche Faktor


Nachgefragt bei Christian Necker, Geschäftsführer bei Schmittgall HEALTH, zu den neuen Herausforderungen. 

Während KI eine wichtige Rolle einnimmt und uns dabei unterstützt, Daten zu analysieren und effizienter zu arbeiten, bleibt es die menschliche Kreativität, die den entscheidenden Unterschied macht. (Foto von Alex Alvarez auf Unsplash)

 

Seit Anfang April 2024 ist Christian Necker Geschäftsführer bei Schmittgall HEALTH. Zu diesem Zeitpunkt betonte er, dass es ihm vor allem um die „Zusammenarbeit auf Augenhöhe, das Nutzen von Synergien und Schaffen von Freiräumen für Kreativität“ geht, in denen er den „Schlüssel für die Entwicklung innovativer Kommunikationsansätze“ sieht. Für ihn „die Basis für langfristig erfolgreiche Kundenbeziehungen und den Aufbau einer starken, zukunftsorientierten Healthcare-Agentur.“ Wie sieht es bisher damit aus?

Herausforderung: Balance zwischen Technologie und menschlicher Einzigartigkeit

PM—Report: Herr Necker, was ist mittlerweile die größte Herausforderung im Agenturwesen?

Necker: Die größte Herausforderung besteht heute darin, eine Balance zwischen der optimalen Nutzung technologischer Möglichkeiten und der Bewahrung der menschlichen Einzigartigkeit zu finden. Der rasante Fortschritt in den Bereichen KI und Automatisierung verändert grundlegend, wie wir kommunizieren, arbeiten und kreativ sind. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass der Mensch – sei es als Verbraucher:in, Patient:in, HCP oder Kund:in – immer im Mittelpunkt stehen muss.

Eine weitere Herausforderung liegt in der zunehmenden Fragmentierung der Kommunikationskanäle. Marken müssen sich in einer Welt behaupten, in der die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppen sinkt und gleichzeitig die Ansprüche an Content in Qualität, Quantität und Aktualität stetig steigen. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, braucht es Mut – den Mut, traditionelle Ansätze zu hinterfragen und neue Wege zu gehen.

Neues Denken

PM—Report: Sie finden, dass wir u. a. durch den technologischen Wandel gezwungen sind, immer wieder neu zu denken. Wie denken Sie neu?

Necker: Vieles von dem, was wir heute als Gesellschaft erleben, war vor einigen Jahren noch undenkbar. Dazu zählen nicht nur die technologischen Entwicklungen – allen voran KI –, sondern auch die Verschiebung sozialer Bedürfnisse, die durch weltpolitische, wirtschaftliche und klimatische Unsicherheiten geprägt werden. Diese Veränderungen erleben wir alle hautnah, unter anderem durch den täglichen Konsum von Content jeglicher Art.

Nachhaltige Kommunikation hat seit jeher von einem zeitgemäßen Verständnis der Bedürfnisse der Zielgruppen gelebt – basierend auf Empathie, Emotion und Kreativität.

PM—Report: In welche Richtung geht das neue Denken?

Necker: Für 2025 sehen wir eine Entwicklung hin zu einer ganzheitlichen Verbindung von Mensch und Technologie. Bei dieser Vernetzung betrachten wir Technologie dabei als Co-Pilot, nicht als Auto-Pilot. Gerade Kreativität wird im Fundament zunehmend datengetrieben, bleibt aber im Ergebnis emotional, authentisch und vor allem menschlich.

Zudem stellt Fake Content eine wachsende Herausforderung für unsere Gesellschaft dar. Mit nur wenigen Klicks kann heute nahezu jeder täuschend echte Inhalte erstellen, die kaum noch als solche zu entlarven sind. Diese Verunsicherung in weiten Teilen müssen wir – auch im Healthcare Bereich – ernst nehmen und darauf eingehen. Deshalb wird Transparenz im Umgang mit Technologien wie KI-generierten Inhalten immer wichtiger, um nachhaltiges Vertrauen in den Zielgruppen zu schaffen.

Pharmakommunikation: Potenzial, kreativer und innovativer zu werden

PM—Report: Muss Pharma auch neu denken oder neu gedacht werden?

Necker: Absolut. Die Pharmaindustrie hat in puncto Kommunikation an vielen Stellen noch erhebliches Potenzial, kreativer und innovativer zu werden. Besonders im Rx-Bereich wächst eine neue Generation von HCPs heran, die Inhalte auf völlig andere Weise konsumiert als ihre Vorgänger:innen. Um hier auch weiter mit Kommunikation Wirkung zu erzielen, müssen neue, mutige und innovative Ansätze entwickelt werden.

Gleichzeitig muss sich Pharma stärker in Richtung der breiten Öffentlichkeit bewegen (...)

 

Das gesamte Interview können Sie in der Januarausgabe des PM—Report lesen.

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Christian Necker

Geschäftsführer Schmittgall HEALTH

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