Employer Branding bei Pharma: Menschen statt Moleküle

Die Arbeitgebermarken der größten Pharma-Unternehmen in Deutschland schneiden im Branchenvergleich bereits gut ab (aktueller Pharma Storytelling Report 2024). Was aber hat es mit dem Trend auf sich, über die Karriereseite und die Social-Media-Kanäle tiefe Einblicke ins Unternehmen zu gewähren, und wie gelingt das authentisch? Das beantwortet für uns Miriam Rupp, Gründerin und Geschäftsführerin Mashup Communications.

Passt ein Arbeitgeber zu mir?

Diese Frage wird für immer mehr Bewerbende ausschlaggebend. Hinzu kommt, Pharmaunternehmen konkurrieren nicht nur untereinander um Fachpersonal, sondern etwa auch mit der IT-Branche, die ebenfalls Data Scientists, KI-Expert:innen etc. anwirbt. Sie müssen sich also genauso im Wettbewerb zu Google, Microsoft, SAP & Co. sichtbar und attraktiv machen. 

Dabei kann gerade der Medizinbereich mehr Sinnhaftigkeit vermitteln – sofern Pharmaunternehmen auf Storytelling setzen. Statt als Marktschreier den goldenen Job anzupreisen, gibt es gute Gründe, Mitarbeitende ihre Geschichte erzählen zu lassen: ob vom überraschenden Quereinstieg oder persönlichen Erfolgen, die zu Innovation im Gesundheitssektor geführt haben.

Drei Gründe für nahbares Employer Branding

1. Talente anziehen: Hoch qualifizierte Fachkräfte suchen nach Arbeitgebern, die nicht nur wettbewerbsfähige Gehälter bieten, sondern auch eine unterstützende und motivierende Arbeitsumgebung. Eine klar kommunizierte Unternehmenskultur inklusive Werte und Vision kann ein entscheidender Faktor für potenzielle Mitarbeitende sein.
2. Mitarbeiterbindung: Eine positive Arbeitsatmosphäre trägt zur Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden bei. Sie führt zu einer geringeren Fluktuation und höheren Produktivität, was die langfristige Stabilität des Unternehmens sichert.
3. Reputation und Vertrauen: Pharmaunternehmen stehen oft im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und müssen Vertrauen aufbauen und erhalten. Eine transparente und ethische Arbeitskultur kann helfen, dieses Vertrauen zu stärken.

Drei Wege, sich als Unternehmen nahbar zu zeigen

1. Echte Geschichten teilen: Erfolgsgeschichten, Herausforderungen und persönliche Erfahrungen aus dem Team zeigen, wie die Arbeitskultur im Alltag gelebt wird. Schließlich werden die Leidenschaft und das Engagement im Unternehmen nur greifbar, wenn die Menschen hinter den Kulissen zu Wort und ins Bild kommen. Besonders die Bereitschaft, Fehler zuzugeben und zu zeigen, wie Firmen daraus lernen und sich verbessern, stiftet Identifikationspotenzial.
2. Engagement für das Gemeinwohl: Initiativen und Projekte, die über das tägliche Geschäft hinausgehen und sich beispielsweise für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gesellschaft einsetzten, sollten genauso ihren Platz in der Kommunikation finden. Sei es durch Forschung, Aufklärungskampagnen oder die Unterstützung von sozialen Organisationen – sie machen deutlich, dass die Organisation Verantwortung übernimmt.
3. Vielfalt und Inklusion fördern: Gleiches gilt für Diversität und Chancengleichheit. Authentische Geschichten von Mitarbeitenden mit verschiedenen Hintergründen heben die Vielfalt und die integrative Kultur hervor. Doch nur wer glaubhaft vermittelt und zeigt, dass eine offene Arbeitskultur tatsächlich gelebt wird, kann ein Umfeld schaffen, das vielfältige und diverse Talente anzieht.

Fazit

Eine transparente und positive Arbeitskultur, die durch Storytelling vermittelt wird, trägt dazu bei, die besten Talente anzuziehen, das Engagement der Mitarbeitenden zu steigern und das Vertrauen in das Unternehmen zu stärken. Wer über Karriereseite und Social-Media-Kanäle echte Geschichten teilt, Engagement zeigt und Vielfalt fördert, holt potenzielle Mitarbeitende auf einer persönlichen Ebene ab. Das baut Vertrauen auf und stärkt die Arbeitgebermarke langfristig – der Schlüssel, um als Pharmaunternehmen langfristig erfolgreich zu bleiben.