Apple: Neue Gesundheitsfeatures und erster räumlicher Computer


Jedes Jahr ein Event, das mit Spannung erwartet wird: die Apple Keynote. Gestern (5. Juni) war es wieder so weit. 

Für Apple Chef Tim Cook ist es schon ganz klar: Apple Vision Pro ist der Start zum räumlichen Computing und revolutionär. (Screenshot Apple Website Vision Pro / PM—Report)

Gesundheit als konstantes Standbein

Der Gesundheitsbereich nimmt einen immer wichtigeren Raum im „Apple Universum“ und seinen Produkten ein. So hat das Unternehmen neue Gesundheitsfeatures in iOS 17, iPadOS 17 und watchOS 10 angekündigt.

Das „Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun. Mit diesen innovativen neuen Features erweitern wir unser breites Angebot an Tools für Gesundheit und Wohlbefinden auf iPhone, iPad und Apple Watch. Mentale Gesundheit und Sehgesundheit sind wichtig, werden aber oft übersehen. Wir freuen uns, Features vorzustellen, die wertvolle neue Einblicke liefern und Nutzer:innen dabei helfen können, ihre Gesundheit noch besser zu verstehen. Diese Einblicke unterstützen Nutzer:innen bei ihren täglichen Entscheidungen und Gesprächen mit Ärzt:innen,“ betont Sumbul Desai, M.D., Vice President of Health bei Apple.

Zwei der ganz neuen Features sind die mentale und Seh-Gesundheit.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Mentale Gesundheit: Die Health App in iOS 17 und iPadOS 17 und die Achtsamkeit App in watchOS 10 bieten Anwender:innen „intuitive Möglichkeiten“, ihren Gemütszustand zu reflektieren. Sie können durch multidimensionale Formen scrollen und auf einer Skala von „Sehr gut“ bis „Sehr schlecht“ auswählen, wie sie sich fühlen. Anschließend können sie Assoziationen auswählen, die den größten Einfluss auf ihre Gefühle haben, wie „Reisen“ oder „Familie“, und ihre Gefühle beschreiben, zum Beispiel „Dankbar“ oder „Besorgt“.
  • Die möglichen Einflüsse auf den eigenen Gemütszustand sollen erkannt werden – ob durch Assoziationen oder durch ihren Lebensstil bedingte Faktoren wie Schlaf oder Sport – und so ihre allgemeine Gesundheit besser zu managen.
  • Tools zur Erkennung von Depressionen und Angstzuständen, die oft in Krankenhäusern eingesetzt werden, sind jetzt in der Health App verfügbar. Damit können Anwender:innen ihre Risikostufe bestimmen, mit Ressourcen in ihrer Region Kontakt aufnehmen und ein PDF erstellen, das sie mit ihren Ärztinnen teilen können.
  • Sehgesundheit: Mit watchOS 10 kann auf der Apple Watch die im Tageslicht verbrachte Zeit mithilfe des Umgebungslichtsensors gemessen werden. Diese Zeit wird dann in der Health App in iOS 17 und iPadOS 17 angezeigt. Kinder ohne eigenes iPhone können mit der Familienkonfiguration ihre Apple Watch mit dem iPhone ihrer Eltern koppeln. So können die Eltern durch das Teilen der Daten aus Health sehen, wie viel Zeit ihre Kinder draußen bei Tageslicht verbringen. Zeit im Tageslicht zu verbringen kann zusätzliche Vorteile für Geist und Körper haben.
  • Zu wenig Abstand beim Betrachten von Displays oder Büchern ist ein Risikofaktor für Kurzsichtigkeit. Das neue Feature „Bildschirmentfernung“ nutzt dieselbe TrueDepth Kamera, die auch für Face ID auf dem iPhone und iPad verwendet wird. Wenn Nutzer:innen über einen längeren Zeitraum weniger als 30 cm Abstand zum Display haben, werden sie darauf aufmerksam gemacht.
  • Die Health App kommt auf das iPad: Mit iPadOS 17 kommt die Health App auf das iPad und zeigt Nutzer:innen viele Details auf einen Blick. So können sie Daten von iPad, iPhone und Apple Watch sowie von kompatiblen Apps und Geräten anderer Hersteller alle an einem Ort anzeigen.
  • Nutzer:innen können dort u.a. ihre Medikamente verwalten und ihre Einnahme protokollieren, das Zyklusprotokoll nutzen und ihre Patientenakten aus mehreren medizinischen Einrichtungen anzeigen.
  • Außerdem können sie Gesundheitsdaten aus der Health App mit Angehörigen oder Pflegepersonal teilen.
  • Die Health App auf dem iPad wurde für das große Display optimiert, mit einem neuen Look für Favoriten und detaillierten interaktiven Diagrammen. Nutzer:innen können mit Trends und Highlights Einblicke in ihre Gesundheitsdaten erhalten und sie mit iPadOS Features wie Split View anzeigen und dabei gleichzeitig andere Apps nutzen.

 

Weitere Updates:

  • In iOS 17, iPadOS 17 und watchOS 10 bietet das Feature Medikamente Nutzer:innen die Möglichkeit, Erinnerungen zu erhalten, wenn sie eine geplante Einnahme nicht protokollieren. Sie können Erinnerungen auch als kritische Warnungen einrichten, damit sie auch dann angezeigt werden, wenn ein Gerät stummgeschaltet oder ein Fokus aktiviert ist.
  • Die neue Tagebuch App in iOS 17 ermöglicht es Anwender:innen, durch Aufschreiben und Erinnern ihrer täglichen Erlebnisse zu reflektieren. Über die Tagebuch­vorschläge API kann die App mithilfe von integriertem maschinellen Lernen eine personalisierte Auswahl von Momenten für einen Eintrag vorschlagen. Die vorgeschlagenen Momente werden intelligent auf Basis kürzlicher Aktivitäten der Nutzer:innen zusammengestellt, darunter Fotos, Personen, Orte, Trainings und mehr.
  • In Apple Fitness+ gibt es jetzt „Eigene Pläne“, eine neue Art, individuelle Trainings- oder Meditationspläne basierend auf Tag, Dauer, Trainingsart und mehr zu erhalten. Mit dem Feature Stapel können Nutzer:innen mehrere Trainings und Meditationen auswählen und nahtlos hintereinander ausführen. Und mit Audiofokus lässt sich die Lautstärke der Musik oder der Stimmen der Trainer:innen priorisieren.

 

Apple ist es zudem sehr wichtig, den Aspekt des Datenschutzes zu betonen: „Die Daten in der Health App werden niemals ohne die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer:innen an Dritte weitergegeben. Wenn sie sich entscheiden, Gesundheitsdaten zu teilen, bietet die Health App detaillierte Kontrolle darüber, welche Arten von Daten sie mit wem teilen. Man kann die Berechtigungen jederzeit überprüfen und verwalten.“

Fügt das Unternehmen außerdem noch hinzu: „Wenn iPhone und iPad mit einem Code, Touch ID oder Face ID gesperrt sind, sind alle Gesundheits- und Fitnessdaten in der Health App auf dem Gerät verschlüsselt, außer den Daten im Notfallpass. Außerdem werden alle mit iCloud synchronisierten Gesundheitsdaten sowohl bei der Übertragung als auch auf den Apple Servern verschlüsselt. Und wenn Nutzer:innen eine aktuelle Version von watchOS, iOS und iPadOS mit der standardmäßigen Zwei-Faktor-Authentifizierung und einem Passcode haben, werden die Gesundheits- und Aktivitätsdaten so gespeichert, dass Apple sie nicht lesen kann.“

Einläuten des „räumlichen Computings“

Etwas ganz Neues gab es auch: das Einläuten des „räumlichen Computings“, wie es Apple CEO Tim Cook nennt. Er ist sogar noch einen Schritt weitergegangen und hat von einer „neuen Ära des Computers“ gesprochen. 

Es geht um: Apple Vision Pro — „ein revolutionärer räumlicher Computer, der nahtlos digitale Inhalte mit der physischen Welt verbindet und den Nutzer:innen erlaubt, präsent und mit anderen verbunden zu bleiben. Die Vision Pro schafft eine unendliche Arbeitsfläche für Apps, die über die Grenzen eines traditionellen Displays hinaus geht, sowie eine vollständig dreidimensionale Benutzeroberfläche, die mit den natürlichsten und intuitivsten Eingabemitteln gesteuert wird — den Augen, den Händen und der Stimme der Nutzer:innen. Mit visionOS, dem ersten räumlichen Betriebssystem der Welt, ermöglicht die Apple Vision Pro den Anwender:innen, mit digitalen Inhalten auf eine Art zu interagieren, die so wirkt, als seien die Inhalte physisch mit ihnen im Raum…“

Der neue räumliche Computer in Form der VR/AR-Brille hat u.a. diese Möglichkeiten:

  • „Komplett neue Wege des Multitaskings“ werden möglich: visionOS hat eine dreidimensionale Benutzeroberfläche, die Apps von den Grenzen eines Displays befreit, sodass sie in jeder möglichen Größe nebeneinander dargestellt werden können. Mit der Unterstützung für Magic Keyboard und Magic Trackpad können User:innen sich das perfekte Arbeitsumfeld schaffen.
  • Mit zwei ultrahochauflösenden Displays kann die Apple Vision Pro jeden Ort in ein persönliches Kino verwandeln, mit einer Leinwand, die sich 30 Meter breit anfühlt und einem fortschrittlichen 3D-Audio-System. Anwender:innen können Filme und Fernsehshows anschauen oder auch dreidimensionale Filme.
  • „Immersive Umgebungen“ werden geschaffen: Mit den Umgebungen kann die Welt der Anwender:innen über die Dimensionen eines physischen Raums hinaus wachsen. „Dynamische Landschaften helfen ihnen, sich zu konzentrieren und können Ruhe in belebte Räume bringen. Mit einem Dreh an der Digital Crown können die Nutzer:innen kontrollieren, wie präsent oder wie eingetaucht sie in einer Umgebung sind“, beschreibt Apple das Szenario.
  • Erinnerungen werden lebendig: Mit Apples erster Kamera, die dreidimensionale Fotos und Videos aufnimmt, lässt die Apple Vision Pro die Nutzer:innen ihre liebsten Momente aufnehmen, mit 3D-Audio wieder erleben und in sie eintauchen. Jedes räumliche Foto und Video bringt die Nutzer:innen zurück zu einem früheren Moment, zum Beispiel eine Feier mit Freund:innen oder ein besonderes Familientreffen. Nutzer:innen haben Zugang zu ihrer gesamten Fotomediathek auf iCloud und können ihre Fotos und Videos in Lebensgröße in allen Details. Panoramaaufnahmen, die auf dem iPhone gemacht wurden, erweitern sich und umgeben die Nutzer:innen. Dadurch entsteht der Eindruck, sie stünden genau dort, wo die Aufnahme gemacht worden ist.
  • FaceTime wird räumlich: Mit der Apple Vision Pro nutzt FaceTime bei Anrufen den Raum rund um die Nutzer:innen. Alle Teilnehmer:innen des Anrufs werden in lebensgroßen Kacheln wiedergegeben. 3D-Audio sorgt dafür, dass der Ton von der Stelle kommt, an der die Teilnehmer:innen positioniert sind und sprechen. Anwender:innen, die die Vision Pro während des FaceTime Anrufs tragen, werden als eine Persona dargestellt — eine digitale Darstellung von ihnen, die durch maschinellen Lernens erzeugt wird und Gesichts- und Handbewegungen in Echtzeit darstellt. Nutzer:innen können Dinge gemeinsam unternehmen, wie einen Film schauen, Fotos durchstöbern oder zusammen an einer Präsentation arbeiten.

 

Für Cook steht fest, dass „so wie der Mac das Personal Computing eingeführt hat und das iPhone das mobile Computing, führt die Apple Vision Pro das räumliche Computing ein. Die Vision Pro baut auf Jahrzehnte der Innovation bei Apple, ist um Jahre voraus und anders als alles, das bisher geschaffen wurde — mit einem revolutionären neuen Eingabesystem und Tausenden von bahnbrechenden Innovationen. Sie ermöglicht unglaubliche Erfahrungen für unsere Nutzer:innen und aufregende neue Möglichkeiten für unsere Entwickler:innen.“

 

Apple Vision Pro kostet ab 3.499 US-Dollar und wird im nächsten Frühjahr auf der Apple Website und in Apple Stores in den USA erhältlich sein. Weitere Länder kommen später im nächsten Jahr hinzu.

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