Konzept für DiGA-Erklärvideos: Zielgruppe HCPs


Geht es um die digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist die Erklärung Richtung HCPs wichtig und sinnvoll. Dafür hat die Arbeitsgemeinschaft DiGA bei der DGIM einige Kriterien festgesetzt und spricht sich für kurze Erklärvideos aus.

Für DiGA brauchen Ärzt:innen klare Kriterien, um sie sinnvoll verschreiben zu können. Und davor eine gute Erklärung und Übersicht. (Foto von Ryan Stone auf Unsplash)

DiGA: Sinnvoller Einsatz muss ersichtlich sein

Die Arbeitsgemeinschaft DiGA/KI in Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) hat dazu ein Konzept für inhaltlich einheitlich aufgebaute Erklärvideos ausgearbeitet. Denn „nicht immer erschließen sich beim Einsatz einer App oder anderer digitaler Anwendungen Therapieprinzipien und Wirksamkeit vielen Ärztinnen und Ärzten auf Anhieb. Ein kurzes Video kann das genaue Handling der App vor Augen führen und lässt sich bei Bedarf auch erneut ansehen“, betont Prof. Dr. med. Martin Möckel, Leiter der Notfallmedizin und der Chest Pain Unit an der Berliner Charité und Vorsitzender der DGIM-Arbeitsgruppe DiGA/KI in Leitlinien.

Klare Kriterien

Ein Kriterium ist die Patient Journey. Dazu steht: „Für den verordnenden Arzt/Psychotherapeuten sollte klar und unbedingt auch in der zum Verständnis notwendigen Detailtiefe dargestellt werden, in welcher Form der Patient die DiGA nutzt, um den intendierten Effekt bei der Behandlung der Erkrankung zu erzielen. Relevant sind die zeitliche Abfolge, der typische/sinn- volle Zeitaufwand des Patienten (mit Beispielen für eine typische Nutzung), die Formen der Interaktion mit der DiGA (Tagebuch? Übungen?...). Der Arzt sollte im Gespräch mit dem Patienten eine Vorstellung von der gesamten Patientenreise der DiGA haben und sich in der Lage fühlen, mit dem Patienten über die Nutzung der DiGA und mögliche Behandlungserfolge oder auch Schwierigkeiten bei deren Nutzung und danach zu sprechen.“

Wie die Videos aufgebaut sein und welche Inhalte sie abdecken sollten, dazu gibt es Hinweise im Konzept. Diese Module sollten einzeln auf Fragen zur Art der DiGA und der Indikation, dem Wirkprinzip und ihrer wissenschaftlichen Evidenz, der Rolle der Anwendung in der Patient Journey sowie der Aufwände auf Seiten der Verordnenden eingehen. Zusätzliches schriftliches Begleitmaterial zum Nachschlagen sollte die grafische Erklärung im Video ergänzen.

So „müssen genau wie bei medikamentösen Therapien Ärztinnen und Ärzte Anwendungsgebiet und Kontraindikation kennen, das Wirkprinzip und die Funktionsweise einer DiGA genau verstehen und eine Vorstellung davon haben, wie ihre Wirksamkeit wissenschaftlich abgesichert ist. Je besser wir als diejenigen, die die DiGA verordnen, über die intendierte Nutzung im Alltag unserer Patientinnen und Patienten als auch über unsere Aufgaben als Verordnende informiert sind, desto effizienter und zielführender können wir sie im Versorgungsalltag einsetzen“, appelliert DGIM-Vorsitzender Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner.

 

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