In Between: Der Jahreswechsel ist die beste Gelegenheit, um ein paar Strategien für den weiteren beruflichen Fortgang und die Karriere 2024 zu überdenken und vorzubereiten. (Foto von Warren auf Unsplash)
Haberlands Impulse – In Between
Das Jahr 2023 wird nur noch einige Tage dauern, bis der Jahreswechsel ansteht. Das ist die beste Gelegenheit, um ein paar Strategien für den weiteren beruflichen Fortgang und die Karriere 2024 zu überdenken und vorzubereiten. Dabei empfiehlt es sich, in drei Schritten vorzugehen, nämlich resümieren, reflektieren und dann planen.
Resümieren
Es ist ein guter Start, den eigenen Lebenslauf einmal auszudrucken und zu prüfen, ob all das, was einem beim Erstellen des Lebenslaufes so wichtig war, heute noch Bestand hat. Darüber hinaus ist zu überlegen, welche wichtigen Projekte und oder Aufgaben in diesem Jahr erledigt wurden:
- Gibt es Projekte, Aufgaben, Learnings, die so wichtig waren, dass sie in den Lebenslauf aufgenommen werden oder den einen oder anderen Punkt ersetzen sollten?
- Was im Lebenslauf erscheint aus der jetzigen Betrachtung vielleicht gar nicht mehr so wichtig, und was ist umso bedeutsamer geworden?
- Was waren die Learnings 2023, und zwar die guten wie die schlechten. Lassen sich die guten Key Learnings in Zukunft wiederholen und die negativen Themen in Zukunft vielleicht vermeiden?
Es empfiehlt sich, die eigene Effizienz als Führungskraft oder Expert:in genauer zu beleuchten. Was waren Umstände, in denen sie besonders effizient agierten, und in welchem Umfeld, mit welchen Rahmenbedingungen hatten sie das Gefühl, einfach weniger effizient zu sein? Das können banale Dinge wie die Frage des Anteils von Homeoffice oder mobilem Arbeiten zu Tätigkeiten und Meetings direkt im Büro sein. Gerade Führungskräfte sollten sich überlegen, wo Führungsarbeit mit welchem Führungsstil besonders gut gelungen ist.
Eine vollständige Prüfliste für alle unterschiedlichen Berufsfelder und Hierarchiestufen lässt sich unmöglich erstellen. Deswegen ist der eigene Lebenslauf eine gute und individuelle Grundlage. Dabei sollte der Lebenslauf allerdings nicht nur die einzelne Station, sondern auch die jeweils drei bis vier wichtigsten Themen / Projekte in den jeweiligen Zeitabschnitten darstellen.
Reflektieren
Beim Reflektieren versetzt man sich an den Anfang des Jahres zurück und hinterfragt, was man für 2023 beruflich erwartet und geplant hatte. Was wurde umgesetzt, was hat funktioniert, was nicht, was lief anders?
Selbstverständlich wird man immer Abweichungen vom Plan feststellen. Hier gilt es zu hinterfragen, ob sie persönlich steuerbar waren, und wenn ja, wie? Sofern diese Abweichungen nicht steuerbar waren, kann man sich fragen, ob die eigene Erwartung realistisch war.
Insbesondere ist es sinnvoll, die eigenen Stärken und Schwächen zu betrachten: Wie hat man sie Anfang 2023 eingeschätzt, haben sie sich bestätigt oder verändert? Bei dieser Betrachtung kommt es auch zum fließenden Übergang in die Planung für 2024 beziehungsweise für das neue Jahr.
Planen
Hat man seine persönlichen Stärken und Schwächen betrachtet, stellt sich die Frage, mit welcher Strategie man künftig vorgehen möchte. Sollen die eigenen Stärken gefestigt werden oder sollte man Zeit darauf verwenden, Schwächen zumindest ein Stück weit zu verbessern? Beides gleichzeitig zu erreichen, ist meist illusorisch. Bei dieser Betrachtung sollte man auch vor Augen haben, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten für das kommende Jahr besonders wichtig sein können und auf welche inhaltlichen Themen es sich zu fokussieren gilt.
Für Führungskräfte geht es auch darum, ob man sich in diesem Bereich weiterentwickeln möchte. Dies kann sowohl die Führungsspanne als auch den Verantwortungsbereich betreffen. Soll es ein Einfach-weiter-so sein oder ist man mittlerweile so effizient, dass mit etwas weniger Arbeitsleistung die gleichen erfolgreichen Ergebnisse erzielt werden können? Was sind Argumente, die eine Gehaltserhöhung rechtfertigen würden? Und zu welchem Zeitpunkt?
Schließlich stellt sich auch die Frage, ob man sich 2024 offen für berufliche Veränderungen sieht oder nicht, und wenn man sich verändern möchte, sieht man sich in einem anderen Umfeld? Dann sollte man deutlich klären, warum man dies im aktuellen Umfeld nicht erreichen kann und was das neue Umfeld bieten muss, damit man es als Verbesserung begreift.
All diese Fragen sollen Ihnen dazu dienen, strukturiert noch einmal das "eigene Inventar", aber auch die eigenen Vorstellungen zu resümieren, zu reflektieren, um 2024 zu planen, aber auch um das vergangene Jahr 2023 besonnen abschließen zu können.
Ich wünsche Ihnen nach ein paar erholsamen Feiertagen, dass sie die Tür zu 2024 gut sortiert, zuversichtlich und mit sich zufrieden öffnen.
Weitere Haberlands Impulse:
- Rückblick 2023: Trends und Herausforderungen – die Arbeitswelt im Wandel
- Assessment-Verfahren: der Schlüssel zur besseren Personal- und Organisationsentwicklung?
- Referenzen: Der gute Name wird von anderen bewertet
- Employer Value Proposition: Nur wenn ich weiß, wer ich bin, kann ich gewinnen, wen ich brauche
- Erwartungsmanagement: Klarheit über Ziele und Wünsche
Patrick Haberland
Managing Partner, European Life Sciences Practice DHR Global
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