Cloud-Dienste und ihre Bedeutung für das Gesundheitssystem

 


Sie sorgen für ausreichend Speicherplatz und Rechenpower, für die Verarbeitung von digitalen Prozessen, aber werden auch kritisch beäugt hinsichtlich Datensicherheit und -schutz. 

Ihr Leuchtturm im Studiendickicht. (Foto von Quaid Lagan auf Unsplash)

Der Leuchtturm Friesische Freiheit heißt nicht zufällig so. Ihno Fokken hat im Norden seine Agentur mit dem Namen Friesische Freiheit gegründet, fühlt sich friesisch frei und ist bekannt für seine Direktheit — und seine Healthcare Expertise. Alle zwei Wochen beleuchtet er hier neueste und relevante Studien und Reports und fasst diese für Sie zusammen. 

Cloud-Dienste und ihre Bedeutung für das Gesundheitssystem


Es gibt immer Dinge, die passieren im Hintergrund. Damit soll es jetzt nicht um Verschwörungstheorien gehen, sondern um Cloud-Dienste, die inzwischen für viele Rechen- und Speicherleistungen im Gesundheitswesen extrem relevant geworden sind.
Sie sorgen für ausreichend Speicherplatz und Rechenpower, für die Verarbeitung von digitalen Prozessen, aber werden auch kritisch beäugt hinsichtlich Datensicherheit und -schutz.

Viele wichtige Hintergrundinformationen zu dem Thema bietet das Whitepaper von The Health Policy Partnership mit Unterstützung von The European Institute for Innovation Through Health Data.
Es wird erklärt, was eigentlich Cloud-Dienste sind und welche Funktion sie im Gesundheitswesen erfüllen. Darüber hinaus wirft das Paper einen ethischen Aspekt auf, der durch die verbesserte Analyse von Daten, mehr Verständnis und strategische Ansätze erreicht werden könnte, der der ganzen Bevölkerung zu Gute kommt.

Hier geht es zur Landing Page des Reports.

 

Monetarisierung von Digital Health Lösungen - Umfrage- und Analyse-Ergebnisse von Research2Guidance


Kann man mit Digital Health Geld verdienen? Ja, das geht, aber nicht jeder Weg ist einfach und eine Garantie gibt es ebenso wenig.
Auf Basis von über 600 befragten Personen weltweit, die aus dem Professional Umfeld von Digital Health Unternehmen kommen (48%) oder aus dem Pharma- und Med-Tech-Bereich, wurde in dem gerade erschienen Whitepaper von Vibhindika Chawla untersucht, welche Einnahmequellen zur Verfügung stehen, welche von Unternehmen favorisiert werden und wie die Bereitschaft bei Konsumenten und Patienten besteht, für Lösungen selber in die Tasche zu greifen.

Interessanter Punkt in meinen Augen: Die Unternehmen sehen favorisierte Modelle, bei denen das Geld aus "öffentlicher" Hand kommt, was für viele Indikationsbereiche Sinn macht, da die Bereitschaft selber zu zahlen, nicht in der Breite gegeben ist und am ehesten für Services zur Gewichtsreduktion, Mental Health und Fitness-Apps gegeben ist.

Hier geht es zum Whitepaper.

Werbeausgaben Pharma in der Arztkommunikation - Überblick 2022 von IQVIA


Wie viel Geld fließt nach der Corona-Pandemie wieder in welchen Kanal in der Arzt-Kommunikation? Diese Frage beantwortet IQVIA in ihrem neuesten Newsletter Flashlight.

Wichtigste Erkenntnisse: die Ausgaben für Werbung sind in 2022 im Vergleich zu 2021 gestiegen und erreichen mit über € 122 Mio. im November 2022 einen Hochpunkt, aber laut den Tools von IQVIA hat sich das Kontaktvolumen im Vergleich zur Prä-Corona Zeit verringert. Gründe werden nicht weiter genannt, liegen aber auf der Hand: Verteuerung von Preisen (z. B. durch erhöhte Papierpreise, die weiter gegeben werden) aber auch höhere Anforderungen, den richtigen Mix in der spezifischen Zielgruppe oder Zielgruppenkombination zu finden.

Hier geht es zum Flashlight.

 

"Die neuen Regeln für das Engagement von HCP" - Whitepaper Veeva Systems


Laut des gerade veröffentlichten Whitepapers von Veeva Systems haben sich durch die Corona-Pandemie einige vorher in Zement gegossene Gegebenheiten geändert, was z. B. den Umgang und die Wünsche mit dem Pharma-Außendienst betrifft. Das Whitepaper gibt die klare Empfehlung zu einem Push-Pull-Modell, um die proaktive Suche nach Informationen besser zu fokussieren.

Jetzt nichts wirklich Neues und auch insgesamt arbeitet das Whitepaper mit einigen Verallgemeinerungen oder auch Überhöhungen, die in das vertriebliche Konzept passen:

▶ 70% der Ärzte im Gesundheitswesen sind Digital Natives (laut einer eigenen Definition aus 2018). Diese bevorzugen:

- "sich zuerst aus digitalen Quellen informieren" - passt auf den deutschen Markt nicht, da hier aufgrund der Freiverteilung und Fachgesellschaftsabos die Print-Fachzeitschriften unangefochten auf den ersten Platz stehen

- "Kontrolle der Informationen, die sie konsumieren" - keine Ahnung was das bedeuten soll...

- "Der Meinung der Fachkollegen vertrauen" - ich hoffe, dieses Vertrauen ist auch unabhängig von Digitalen Status gegeben

- "Soziale und andere Inhalte generieren, als Einflussnehmer und potentieller Fürsprecher dienen" - ähhh, ja. Ist vielleicht im Ausland ein wichtiger Punkt...

- "An hochwertigen digitalen Interaktionen teilnehmen" - ja, das zeigen viele Daten und Erfahrungen, dass z. B. Webinare inzwischen etabliert sind. Ob das als Indikator für einen Digital Native reicht?

Insgesamt werden einige Datenquellen als Referenz herangezogen aus den Jahren 2018-2021. Neuere Daten sehen einige Verschiebungen wieder zu dem Status quo aus der Pre-Corona-Zeit, die die eine oder andere Aussage relativieren würde. Aber nichtsdestotrotz stimmt die Kernaussage, dass auf der einen Seite die Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien gestiegen ist, aber gleichzeitig hat sich das Angebot massiv vergrößert, so dass die Herausforderung im Umgang häufig bestehen bleibt.

Hier geht es zum Whitepaper.

 

Roland Berger Krankenhausstudie 2023: "Wie Klinikmanager die Zukunft sehen"


Insgesamt wurden geschäftsführende und ärztliche Direktorinnen und Direktoren der 600 größten Kliniken Deutschlands befragt, dementsprechend spiegeln die Ergebnisse der jährlichen Studie von Roland Berger ihre Wahrnehmung und Einschätzung.

Klar sind die Ergebnisse bei der wirtschaftlichen Situationen der Kliniken in Deutschland: 51% weisen ein defizitäres Jahresergebnis aus. Dabei wird eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage erst in den kommenden zehn Jahren gesehen, was Klinikschließungen nach sich ziehen wird.

Der transformative Druck wird höher, z. B. auch die ambulante Versorgung mit zu unterstützen, was aber im aktuell bestehenden System leichter gesagt als getan ist.

Interessant ist, dass die Führungsebene der Kliniken den Fachkräftemangel mit "nicht-finanziellen Anreize/verbesserter Work-Life Balance" begegnen will. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Drucks der Kliniken nachvollziehbar, aber leider auch wenig überzeugend in der Lösung selber, wenn man sich die aktuellen Rahmenbedingungen anschaut.

Hier geht es zur Studie.

KRANKENKASSE GOES DIGITAL - Wo stehen die wichtigsten Krankenkassen in Deutschland in Punkt Digitalisierung?


Dieser Frage geht der ganz frische Report von Brainwave nach und zeigt die Digitalisierungsstrategien der AOKen, TK, BARMER und DAK auf.

Inhaltlich werden folgende Punkte abgedeckt:

- Framework für Kooperationen & Partner: Die digital-gestützte Versorgungskette

- Die App-Landschaft der Krankenkassen

- Deep Dive in die Strategien und Aktivitäten von AOK-BundesverbandBARMERDie Techniker und der DAK-Gesundheit

- die aktuelle gesetzliche Seite


Hier geht es zu der Report-Seite.

 

"How the pharma industry can establish successful DTx portfolios" Kurzer Leitfaden mit 6 Schritten von KPMG


Dass immer mehr Pharma-Unternehmen ihr Portfolio an Arzneimitteln mit digitalen Therapie-Ansätzen ergänzen und ganzheitlicher aufstellen wollen, lässt sich seit vielen Jahren beobachten.
Vorreiter in dem Bereich waren u.a. Servier mit Deprexis im deutschen Markt, lange bevor es DiGAs gab. Trotzdem lauern auf dem Weg zum DtX für eine Pharma-Unternehmen eine Reihe von Herausforderungen und Aspekten, die gut überlegt sein sollten.
Aus der aktuellen Broschüre "Digital Therapeutics": Six steps to a transformed business von Thomas HillekMeino Mueller und Klara Gießler, PhD von KPMG.
Die aufgeführten 6 Schritte machen absolut Sinn, sind aber auch so aggregiert, dass sie mehr als Gedankenstütze als ein Playbook fungieren.

Hier geht es zur Anfrage der kostenfreien Broschüre.

 

"REIMAGINING BETTER HEALTH" - weltweite Studie bei HCPs und Patienten zur aktuellen Sicht auf das Gesundheitssystem von GE HealthCare

Eine gute Zusammenfassung der aktuell weltweiten Situation in Gesundheitssystemen gibt eine Studie, die in 8 Ländern (Brasilien, China, Deutschland, Indien, Neuseeland, Südkorea, UK und die USA) durchgeführt wurde und bei der Patienten und klinisch tätige HCPs befragt wurden (quantitativ und qualitativ). Die Befragungsgrößen sind pro Land überschaubar und nicht repräsentativ, aber es bestätigen sich viele Punkte aus anderen Studien.
Aus den Ergebnissen wird ein klares Ziel abgeleitet:
"A healthcare experience that is more human and flexible, focusing on the needs of both clinicians and patients."

Davon sind wir leider ein gutes Stück entfernt, aber der Bericht gibt einen guten Einblick, welche Trends dazu beitragen, dem Ziel näher zu kommen, aber auch welche Hürden dem entgegenstehen.

Was mir immer wieder bei den Hürden oder auch bei den Herausforderungen auffällt: es werden in erster Linie Symptome betrachtet und weniger systemische oder auch gesellschaftliche Hintergründe beleuchtet, die erklären, warum Entwicklungen tw. sehr langsam oder auch gar nicht genommen werden.

Hier geht es zum kostenfreien Bericht: https://www.gehealthcare.com/insights/reimagining-better-health

 

Publikation der The World Bank: "Digital in Health - Unlocking the Value for Everyone
 


Einen globalen Blick auf Digital Health hat The World Bank in ihrer unten stehenden Veröffentlichung geworfen.

Chapter 1: The Value of Digital Technology and Data for Health and Health Care

Chapter 2: How it Started: Digital Technology and Data in Health

Chapter 3: Looking Back: Digital Health Investments in the Last 10 Years

Chapter 4: Looking Forward: A Digital-in-Health Future

Chapter 5: Country Readiness for and Determinants of Digital-in-Health Success

Chapter 6: Unlocking the Value: Ten Recommendations for Action

Chapter 7: Conclusion

Insgesamt ist die Publikation sehr informativ und gibt einen guten Einblick in Gesundheitssysteme außerhalb des europäischen Kontextes. Die World Bank selber wurde ursprünglich gegründet, um den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg zu finanzieren und wird immer wieder auch kritisiert, zu stark westliche Ansichten und Prioritäten zu spiegeln.

Hier geht es zur Landing Page.

 

Zu den anderen Leuchttürmen:

 

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Ihno Fokken

Gründer und Geschäftsführer von Friesische Freiheit GmbH 

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