Remote Healthcare: internationale Umfrage, wie HCPs mit Patienten interagieren

 


In einer mehrteiligen Reihe auf Basis einer Umfrage geht IQVIA Fragen nach, welche (digitale) Konsultationswege zu Patientinnen und Patienten genutzt werden. 

Ihr Leuchtturm im Studiendickicht. (Foto von Quaid Lagan auf Unsplash)

Der Leuchtturm Friesische Freiheit heißt nicht zufällig so. Ihno Fokken hat im Norden seine Agentur mit dem Namen Friesische Freiheit gegründet, fühlt sich friesisch frei und ist bekannt für seine Direktheit — und seine Healthcare Expertise. Für uns beleuchtet er hier neueste und relevante Studien und Reports und fasst diese für Sie zusammen. 

Einflussfaktoren und Barrieren im hausärztlichen Bereich für die Annahme und Nutzung von Digital Health Solutions  

Der hausärztliche Bereich ist in der Regel der erste und häufig auch einzige Touchpoint von Patientinnen und Patienten, bei dem von der online Terminvergabe als auch Videosprechstunden inzwischen einige digitale Lösungen verwendet werden.  


Abgesehen von diesen beiden konkreten digitalen Anwendungen besteht aber eine größere Lücke zwischen der Anspruchshaltung gegenüber Hausärztinnen und Hausärzten, digitale Lösungen einzusetzen und dem tatsächlichen Status Quo.  
Die häufig kolportierte Meinung, dass die ärztliche Seite in der Breite einfach nicht "digital" sei, ist Quatsch und empirisch nicht belegbar. 

Stattdessen gibt es aber eine Reihe von anderen Faktoren, die den Einsatz limitieren.  
Diese Faktoren wurden von Lisa Weik, Leonard Fehring, Univ.-Prof. Dr. med. Achim Mortsiefer und Sven Meister in einer gerade publizierten Analyse näher beleuchtet. Dabei wurden 216 Interviews mit GPs durchgeführt.  


Auf einem schnellen Blick ersichtlich sind die größten Hürden im Bereich OB (Organizational barriers). Im Bereich der technischen Barrieren (TB) oder der sozialen Barrieren (SB) kommen auch eher praktische Themen auf den Tisch:  


Ich brauche viel Zeit in der Praxis für die Beschäftigung und Kommunikation von digitalen Anwendungen (bei ca. 5-6 Minuten pro Patient kein Wunder).

Die digitalen Gesundheitsanwendungen helfen mir nur bei einem Teil meiner Patientengruppe. 

Aus diesen beiden Punkten alleine ergibt sich ein nachvollziehbares Bild aus der Praxis. Lösungsansätze wurden ebenfalls thematisiert und spiegeln schlüssig die problematischen Punkte:  

Technischer Support, wenn ich in brauche und eine gute Integration der Lösungen in meinen Workflow.

Feedback von GPs als auch die Mitnahme von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen bei der Entwicklung tragen zur Praxisnähe der Lösungen bei.

Rechtssicherheit und Vergütung für die Aufwände.

Hier geht es zum Artikel.

 

Remote Healthcare: internationale Umfrage von IQVIA,  wie Healthcare Professionals (HCP) mit Patienten interagieren  

In einer mehrteiligen Reihe auf Basis einer Umfrage 1.600 Ärztinnen und Ärzten aus 11 Ländern geht IQVIA Fragen nach, welche (digitale) Konsultationswege zu Patientinnen und Patienten genutzt werden.  
Im ersten Teil geht es um telemedizinische Anwendungen und wann sie wofür eingesetzt werden.

Im zweiten Teil stehen Digital Therapeutics (DTx) im Fokus, deren Nützlichkeit grundsätzlich gesehen werden, aber noch ein längerer Weg bis ins Establishment der Medical Community bevorsteht.

Der dritte Teil widmet sich Homecare bzw. "At-home patient Management", einem festen Bestandteil der hausärztlichen Versorgung in Form von Hausbesuchen, aber auch den Herausforderungen.

Insgesamt gibt die Serie einen guten Überblick und Einblicke in die Ergebnisse der Umfrage mit dem internationalen Vergleich, bleibt aber aufgrund der komprimierten Form an der Oberfläche.  

Integration von Digital Therapeutics (DTx) im US-Markt: Deep Dive Report Payment Pathways - Monetarisierungsmodelle  

Die Digital Therapeutics Alliance aus den Staaten bündelt ihre Erfahrungen mit der Integration von Digital Therapeutics in einigen Reports und Whitepapers.  


In dem neuesten Update widmen sie sich einer der größten von ihnen identifizierten Barrieren: wie kann die Finanzierung in den US für DTx gelingen? 

Aus den schematischen Darstellungen im Report lassen sich einige Ansätze für den deutschen Markt ableiten bzw. der Bereich der "Non-Prescription Modells" ist exemplarisch gut dargestellt (inkl. Pain Points bei den Modellen).  Im Closing Statement des Reports gibt es auch weiterführende Links zu den vorherigen Reports und Materialien. Mehr auf der Website der Alliance.

 

World Health Organization: Telehealth quality of care tool  

Qualitätsmanagement auf allen Ebenen ist für Telehealth-Anwendungen extrem wichtig. Mit dem vor kurzem veröffentlichte Paper der World Health Organization will die Organisation eine Plattform schaffen, um Qualitätsstandards für die Patientenseite und HCP-Seite zu schaffen und weiterzuentwickeln.  

Hier geht es zur Landing Page des Toolkits.

 

Analyse Digital Diabetes Management Solutions: reduzieren Digital Health Anwendungen die Kosten für das Gesundheitssystem?  

Das Peterson Health Technology Institute (PHTI) hat sich vorgenommen, genau hinzuschauen, ob digitale Anwendungen in der Praxis die Belastungen auf der Kostenseite für die Gesundheitsversorgung reduzieren können.  

Dabei beziehen sie explizit unterschiedliche Digitale Lösungen mit ein, die von der Adhärenz bis zur Ernährung unterschiedliche Hilfestellung liefern sollen. 

Spoileralarm! Nein, bei dem untersuchten Case bei Typ2 Diabetes gibt es nur zwei Teilbereiche bei den Patientenfällen, bei denen sich ein positiver Impact belegen lässt.  
Die zusätzlichen Kosten für die digitalen Lösungen in der Praxis werden damit nicht kompensiert durch die medizinischen Erfolge. 

Die einbezogene Patientenperspektive durch Gruppendiskussionen fällt auch eher ambivalent aus und zeigt bei den im Report ausgewiesenen Statements auch die Überforderung der Zielgruppe mit der Datenfülle.  


Mein persönlicher Kommentar dazu: mit dem Fokus auf die Volkskrankheit Typ 2 Diabetes rückt eine aktuelle Patientenpopulation in den Fokus, die laut Bericht überwiegend in der Altersklasse ab 65 eingeordnet wird. Analysen, die wir uns mit den Daten von EPatient Analytics GmbH und gemeinsam mit Brainwave anschauen für die Entwicklung eines neuen Beratungsangebotes, zeigen auch hier wieder deutlich, dass ich sehr genau hingucken muss, wie digital meine Zielgruppe ist. Mehrwert wird nur erlebbar, wenn die Lösungen für mich zugänglich und verständlich sind und (!) zu meiner Lebenswelt passen.  Mit dem Fokus auf den medizinischen Impact bleiben evtl. weitere Benefits etwas unterrepräsentiert und die Verjüngung der Zielgruppe bei Typ2, die sich seit längerem beobachten lässt, wird sicherlich auch das Bild der Beurteilung verschieben.  

Hier geht es zum Report.

 

Digital Biomarker: Deep Dive von Capgemini zu den Möglichkeiten digitaler Gesundheits-Biomarker  

Woran erkennen wir eigentlich, ob es uns gut geht? In der Regel helfen uns dabei "biological marker" kurz Biomarker wie z. B. unsere Körpertemperatur mit einem Fieberthermometer.  


Definiert sind diese Marker laut dem Report von Capgemini wie folgt: "A biomarker is an objective and quantifiable indicator of normal biological processes, disease-causing processes, or responses to medical treatment."  

Es werden z. B. unterschiedliche Typen an Markern gezeigt und wie sie den Patient Care Pathway begleiten und monitoren können, wobei der Fokus auf digital erfassbaren Biomarkern liegt, die mit ihren Parametern und Daten für spezifische Indikationen eingesetzt werden können.  Im Report sind auch Ansätze, wie Pharmaunternehmen durch den Einsatz von digitalen Biomarkern profitieren können.  

Der komplette Bericht ist hier abrufbar.

 

Zu den anderen Leuchttürmen:

 

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Ihno Fokken

Gründer und Geschäftsführer von Friesische Freiheit GmbH 

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